Nach den Unwettern: Waldschäden nur durch Forstprofis beseitigen lassen

Die Unwetter am Wochenende haben in weiten Teilen Bayerns erhebliche Waldschäden verursacht. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) empfiehlt Waldbesitzern, entwurzelte, abgebrochene und ineinander verkeilte Bäume nicht selber aufzuarbeiten. Die Beseitigung solcher Sturmschäden erfordert hohe Fachkenntnis und Erfahrung, sie gehört unbedingt in die Hände von Forstprofis.

Kreuz und quer und ineinander verkeilt liegen abgebrochene Bäume, aus der Erde gerissene Wurzelteller und abgebrochene Wipfel. Nur Profis mit Erfahrung und leistungsfähigen Forstmaschinen können solche sogenannten Windwurfnester sicher aufzuarbeiten. Das Unfallgeschehen zeigt, dass Waldbesitzer ohne Erfahrung auf diesem Gebiet die Gefahren solcher Extremsituation kaum einschätzen können. Selbst dann, wenn sie im Umgang mit der Motorsäge geübt sind. Schon bei einzelnen entwurzelten oder abgebrochenen Baumstämmen, die unter Spannung stehen, kann bereits ein falscher Schnitt reichen, um den Stamm katapultartig und mit enormer Kraft nach oben oder zur Seite schnellen zu lassen. Das Verletzungsrisiko ist erheblich.

Hier ist professionelle Hilfe erforderlich! Adressen von forstwirtschaftlichen Dienstleistern vermitteln zum Beispiel die örtlichen Waldbesitzervereinigungen oder Forstbetriebsgemeinschaften, die Forstverwaltungen oder die Ansprechpartner der Maschinenringe.

Für Forstprofis, die sich jetzt an die Arbeit machen, um die Sturmschäden zu beheben, hat die SVLFG einige Tipps zusammengestellt:

  • Vor dem Arbeitseinsatz prüfen, ob die erforderliche Schutzausrüstung, Werkzeuge und Arbeitsgeräte einsatzfähig sind.
  • Schwierige Situationen besonnen und überlegt angehen. Manchmal hilft schon der Austausch mit einem erfahrenen Kollegen.
  • Nie unter angeschobenen Bäumen, im Verhau, unter hängenden Wipfeln oder ungesicherten Wurzeltellern arbeiten. Hier – ebenso wie beim Entzerren unter Spannung stehender Bäume im Verhau – ist mindestens die Hilfe eines Schleppers mit Seilwinde Grundvoraussetzung.
  • Vor dem Schneiden sind die Spannungsverhältnisse sorgfältig zu prüfen. Nur so kann die sicherste Vorgehensweise und die fachgerechte Schnitttechnik abgeleitet werden.
  • Die Lage von Druck- und Zugseite zweifelsfrei ermitteln. Bei extremer Spannung, besonders bei geringeren Durchmessern, ist durch stufenweises Ausräumen des Druckholzes die Spannung langsam herauszunehmen.
  • Bei seitlicher Spannung immer von der Druckseite aus arbeiten.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind im Internet zu finden unter www.svlfg.de und Eingabe des Suchbegriffs Windwurfaufarbeitung.