Sonntagsgedanken: Geld beruhigt nicht einmal

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Von einem Schuster heißt es, er sei glücklich und zufrieden gewesen, habe bei der Arbeit gesungen und gepfiffen, so dass die Kinder zu ihm kamen, um ihm zuzuhören, zuzuschauen und mit ihm zu reden. Sein Nachbar dagegen war ein reicher Mann, der im Dorf viel galt. Tagsüber fand er keine Ruhe, weil er dem Geld nachjagte, nachts keinen Schlaf, weil er sich den Kopf zerbrach, was er mit seinem Vermögen anfangen sollte. Da lud er den Schuster ein, dessen Armut ihn erbarmte, und er schenkte ihm einen Beutel mit Münzen. Für den Schuster brachen nun schlechte Zeiten an, denn er musste sich nun überlegen, was mit seinem Reichtum anzufangen sei: Sollte er sich neue Möbel kaufen oder eine Reise unternehmen, einen neuen Wagen anschaffen oder lieber Aktien? Die Sorgen ließen den Schuster nicht zur Ruhe kommen. Die Arbeit kam nun zu kurz. Er sang und pfiff nicht mehr. Die Kinder gingen anderswohin. So brachte er sein Geld dem verdutzten Nachbarn zurück und das Glück kehrte wieder bei ihm ein.

Ein Sprichwort lautet: „Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt doch.“ Diese Weisheit stimmt nicht: Je mehr einer besitzt, desto mehr beansprucht das Geld seine Phantasie und belastet ihn. Natürlich bedrückt auch Armut den Menschen. Gott hat jeden Menschen lieb, jeder ist Ebenbild Gottes, der Arme wie der Reiche, der Alte wie der Junge, der Gesunde wie der Kranke. Jedem steht Gottes neue, ewige Welt offen, und letztlich zählt nur das.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind