Erzbischof Schick bei Friedensprozession in Hollfeld
Friede braucht Gerechtigkeit und Ausgleich
Die Würde und die Rechte der anderen sind nach Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick die Voraussetzung für den Frieden in der Welt. „Die Erziehung zu Respekt, Anerkennung und Toleranz aller Menschen ist Voraussetzung und Basis für Frieden“, sagte Schick am Dienstag bei der traditionellen Friedensprozession in Hollfeld. Dieser Respekt und diese Anerkennung müssten sich heute auf alle Menschen in der globalen Welt ausdehnen, sonst sei kein Friede möglich.
Friede sei nicht emotional, sondern basiere auf Erkenntnis und Willen, fügte Schick hinzu. Wenn Friede auf Sympathie, Empathie und Wohlwollen basierte, wäre er nur mit bestimmen Menschen möglich und mit anderen nicht. „Der Friede beruht auf der Erkenntnis, dass er gut ist. Er braucht im sozialen Leben Gerechtigkeit und Ausgleich.“ Der Friede müsse gewahrt werden durch Verträge sowie rechtliche, administrative und auch militärische Instrumente, die diese Verträge sichern. „Friede braucht Engagement und Wachsamkeit, damit er erhalten bleibt.“
Der Friede sei ein Mosaik, das sich aus vielen Steinen zusammensetzt, jeder müsse seinen Stein dazu beitragen. Durch die vielen verschiedenen Steine entstehe ein Bild, an dem sich jeder erfreue. „Wichtig ist, dass jeder den anderen, bildlich gesprochen jeder Stein den anderen Stein, gelten lässt, ihm seinen Platz gönnt, ihn wertschätzt und für wichtig hält.“
Die Friedensprozession von Hollfeld geht auf ein Gelübde des damaligen Pfarrers Kurt Weirather vom 2. April 1945 zurück: Wenn Hollfeld von der Zerstörung verschont bliebe, würde der Obere Markt in Marienplatz umbenannt und dort eine Marienstatue aufgestellt werden. Außerdem sollte jedes Jahr am 15. August eine Dankprozession stattfinden.
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