Schüler besuchten Ausstellung „Rette die Welt“ im Landratsamt Forchheim
Mehr als 20 Schulklassen kamen in den letzten Wochen ins Landratsamt Forchheim, um die Ausstellung „Rette die Welt … zumindest ein bisschen“ der Verbraucherzentrale Bayern zu besuchen.
Im Rahmen der für die Schulklassen angebotenen Führungen gab es wesentliche Informationen rund ums Thema Ressourcenschutz und Rohstoffverbrauch. Bei einer anschließenden Gruppenarbeit war es Aufgabe der Schülerinnen und Schüler sich selbst näher mit den einzelnen Themenbereichen zu befassen, um die Fragen auf den verteilten Arbeitsblättern beantworten zu können.
Auch die Schüler der drei Berufsintegrationsklassen der Beruflichen Schulzentrums Forchheim hatten sich zusammen mit den Lehrkräften Corinna Feldmayer und Sonja Abualhayja auf den Weg gemacht, um die Ausstellung anzuschauen und ihr Wissen zu erweitern. Obwohl sie sich schon Gedanken über diese Thematik gemacht hatten, waren sie von den Fakten und Informationen, die Ihnen Christine Galster vom Landratsamt Forchheim bei der Führung vermittelte, zum Teil doch überrascht.
Es war natürlich klar, dass jeder bereits einiges an Ressourcen in Form von Wasser, Lebensmitteln, Rohstoffen, elektrischer und fossiler Energie verbraucht hatte. Denn wer möchte schon auf sein Smartphone oder die morgentliche Dusche, seinen Kaffee oder Kakao verzichten oder weite Strecken zur Schule oder zur Arbeit zu Fuß zurücklegen?
Die erste Station der Ausstellung zeigte, dass der Rohstoffverbrauch in Deutschland pro Kopf und Jahr in etwa dem Gewicht von acht Elefanten entspricht. Beim anschließenden Versuch den sog. „Ökologischen Rucksack“ hochzuheben, hatte so manch einer seine Probleme: Denn der Ressourcenverbrauch jedes Einzelnen von uns in nur sechs Stunden beträgt bereits 27,5 kg und ist damit immens.
Bei der kurzen Einführung gab es Hinweise zum Abbau der Rohstoffe und den damit einhergehenden Umweltbelastungen, wie z. B. Zerstörung der Landschaft oder des Regenwaldes, Chemikalieneinsatz und Energiebedarf, sowie zu den oftmals schwierigen und unfairen Arbeitsbedingungen. Erläutert wurde auch, dass in Deutschland ca. 100 Millionen alte Handys und Smartphones ungenutzt in Schubladen liegen. Diese Althandys enthalten bis zu 17 verschiedene Metalle, u. a. wertvolles Gold, Silber, Palladium, Kupfer, Kobaldt, die gut recycelt und wiederverwendet werden können.
Erstaunt waren einige Schüler darüber, dass man Lebensmittel deren Mindesthaltbarkeitsdatum zwar bereits abgelaufen ist, die aber vollkommen in Ordnung sind, noch essen kann. Oder dass sich Essensreste zu neuen wohl schmeckenden Gerichten verarbeiten lassen.
Ein wesentlicher Punkt war auch der virtuelle Wasserverbrauch, also das Wasser, das insgesamt benötigt wurde, um das Produkt herzustellen. So stecken beispielsweise in einer Tasse Kaffee z. B. ca. 132 l „virtuelles Wasser“, in einem Rindersteak ca. 2.300 l, in einem T-Shirt 2.700 l und in einem Smartphone sogar 12.760 l.
Schwer nachzuvollziehen ist es, dass sich der Papierverbrauch trotz des zunehmenden Einsatzes der elektronischen Medien in den letzten Jahrzehnten nahezu vervierfacht hat.
Schließlich ging es noch um das Thema Müllvermeidung und Abfalltrennung. Im Rahmen der Führung wurde nicht nur der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrwegpfandflaschen erklärt, sondern es gab hier auch wertvolle Tipps, wie sich z. B. durch die Verwendung von Stofftaschen oft nur einmal genutzte Plastiktüten vermeiden lassen. Außerdem ist es wichtig, die Verpackungen nicht in die Restmülltonne zu geben, sondern sie getrennt, z. B. über den Gelben Sack zu sammeln, damit sie verwertet werden können. Selbst für den beliebten Coffee to go gibt es schöne wieder befüllbare Becher, so dass man auf den Einweg-Pappbecher verzichten kann und dann manchmal der Kaffee sogar billiger ist.
Zum Schluss waren sich alle Schüler einig: Der Besuch der Ausstellung zum Ende des Schuljahres war eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Schulalltag und hat sich gelohnt.
Oftmals haben die Schüler erklärt, dass sie ihr Smartphone nun möglichst lange nutzen möchten, nämlich so lange, bis es sich nicht mehr reparieren lässt. Ebenfalls wollen die Schüler zukünftig darauf achten, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen, evtl. etwas weniger Fleisch zu essen, nicht mehr so viele Klamotten zu kaufen, Bücher gegenseitig auszutauschen und Papierblätter doppelseitig zu beschreiben sowie nach Möglichkeit auf Plastiktüten zu verzichten.
Fazit: Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zur Verringerung des Rohstoffverbrauches und somit zur Ressourcenschonung, zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Bereits eine kleine Verhaltensänderung kann dazu beitragen, unsere Umwelt und die natürlichen Lebensräume zu schonen, das Klima zu schützen und somit „die Welt zumindest ein bisschen zu retten“.
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