Sponsorenlauf der Schule Langensendelbach erbringt 1653 Euro für Waisenhäuser in Südindien
Tausende Meter um Wasser gelaufen
Wenn Grundschulkinder bei sonnigem Wetter 30 Minuten lang auf der Laufbahn ihres Schulsportplatzes „Runden drehen“, dann ist das anstrengend. Und sie bekommen eine Ahnung davon, was das für ihre Altersgenossen in Indien bedeutet, die Temperaturen oft über 40 Grad Hitze aushalten müssen. So gab es von den Umständen her beim alljährlichen Sponsorenlauf der Grundschule Langensendelbach/Marloffstein eine gefühlte Brücke nach Südindien.
Die Grundschüler finanzieren in Chennai und im nahen Surutupalli zwei Patenkinder der Hemalata-Waisenhäuser, für die die Familie Castelhun aus Bräuningshof seit 30 Jahren Hilfsprojekte initiiert und Sammlungen durchführt. So lag es für Schulleiterin Beate Gerlich nahe, den Erlös des Spendenlaufes 2017 diesem Projekt zukommen kommen zu lassen. Im Vorfeld des Laufes sucht sich jedes Kind Sponsoren in der Familie oder bei Firmen, die seine sportliche Leistung unterstützen. Pro Runde – rund 400 Meter – können die Kinder einen bestimmten Geldbetrag „erlaufen“. In der Summe waren das einige Zehntausend Meter. Mit Stolz und Anerkennung konnten am Ende die jungen Ausdauersportler, die Schulleiterin, die Eltern und Sponsoren die erreichte Spendensumme von 1653,30 € zur Kenntnis nehmen.
Bei schönem Wetter waren viele Eltern und Familienangehörige zum Sportplatz gekommen, um die „Running Kids“ anzufeuern. Deren Ehrgeiz war es, innerhalb der 30 Minuten so viele Runden wie möglich zu drehen. Ihre Ausdauer war bemerkenswert. Darunter Paula, die Enkeltochter von Irmgard Castelhun, die acht Runden schaffte, aber auch eine Siebenjährige mit Handicap, die an der Hand ihres Lehrers eine Runde um den Sportplatz absolvierte. Leistungen, die der Leiterin des Waisenhauses, Hemalata Edwards, in ihrem Dankesbrief Respekt und Bewunderung abverlangten.
Hitzewelle und wenig Trinkwasser
Hemalata berichtete von einer großen Hitzewelle, die Südindien heimsucht. Mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius! Das Trinkwasser muss zur Zeit gekauft werden. Das Zion-Home in Surutupalli liegt außerhalb in der Region. Und dorthin kommt der Wasserwagen sehr unregelmäßig. „Man kann sich diesen Umstand hier kaum vorstellen. Die Kinder leiden.“ Das sagt Irmgard Castelhun, die mit ihrem Mann Dieter die beiden Heime regelmäßig besucht, um den Fortgang der Dank vieler Spendengelder eingerichteten Stätten für Schul- und Berufsausbildung zu begleiten. Um dem Wassermangel zu begegnen, werden die beiden inzwischen trocken gefallenen Tiefbrunnen auf eine Tiefe von 60 Metern gegraben. „Alles in Handarbeit mit Eimer und Pickeln“ schildert Irmgard Castelhun.
Vom Erlös des Spendenlaufes gehen 600 Euro als Jahresbeitrag ans Heim für die beiden Patenkinder (das Geld aus den Patenschaften kommt allen Kindern zu Gute) und die gut tausend Euro sind sicherlich mehr als „ein Tropfen Wasser auf den heißen Stein.“
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