Sonntagsgedanken: Der Kaiser täuscht sich zweimal

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Vom Welteneroberer Napoleon Bonaparte erzählt man sich folgende Anekdoten: Jemand erklärte ihm einst, große Ozeanschiffe seien mit Dampfkraft viel schneller voranzubringen als mit herkömmlicher Segeltechnik. Der Kaiser schaute nachdenklich aus dem Fenster, und wie er dort einen Zigarre rauchenden Mann erblickte, drehte er sich um und meinte nur: „Lächerlich, mit so wenig Rauch ein Schiff bewegen zu wollen.“

Der Herrscher ging einst mit einer vornehmen Dame spazieren, und wie sie einem Lastenträger begegneten, wich Napoleon ihm aus mit der Bemerkung: „Respekt vor Deiner Last.“

Das Evangelium stößt ebenso auf Skepsis: Wie können ein paar Seiten Papier die Welt verändern? Und doch können sie es, wenn wir es nur zulassen. Ausweichen, sich mit klugen oder zynischen Sprüchen herausreden, das geht freilich nicht. Gottes Heiliger Geist will uns allmählich von innen her verändern, will uns in Ebenbilder Jesu Christi verwandeln, in Menschen, die gelassen, vernünftig, ja heiter durchs Leben gehen, die den Lasten nicht aus dem Weg gehen, sondern mitanpacken, wo es Not tut. Das Imperium Napoleons ist längst verschwunden. So werden auch die Weltkonzerne vergehen, deren Aktien heute hoch im Kurs stehen. Christus hat die Not seiner Mitmenschen geteilt. Er hat Kranke und Ausgestoßene besucht, hat die Einen getröstet, den Anderen ins Gewissen geredet. Wir Christen sind nun gefordert, ihm nachzufolgen. Christus wird seine neue Welt für uns aufbauen. Das schenkt uns die Kraft,die Geduld, ihm den Weg zu bereiten.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind