Erzbischof Schick zur Ausstellungseröffnung „Farben des Senegal“ im Bamberger Klinikum
Von Afrika lernen, das Leben bunt zu machen
Erzbischof Ludwig Schick hat die Gläubigen dazu ermuntert, Afrika kennenzulernen und von den Menschen in Afrika zu lernen. Trotz bitterer Armut und Entbehrungen versuchten sie, ihr Leben durch farbige Kleider, heitere Gesichter, schöne Geschichten und fröhliche Feste bunt zu gestalten. „Wir hingegen, die wir eigentlich alles haben, machen ein verbissenes Gesicht, sprechen harte Worte zu- und übereinander, klagen, kritisieren und nörgeln“, sagte Schick, der bereits in viele verschiedene Länder Afrikas gereist ist, in seinem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung „Farben des Senegal“ am Mittwochabend im Klinikum Bamberg.
Die Ausstellung ermögliche es, den Senegal aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – das Land farbenprächtig und schön zu sehen. Afrika sei zwar an vielen Stellen durch Wüstengebiete geprägt, zeichne sich an anderen Orten aber auch durch bunte Landschaften mit Seen und Wäldern, mit Tieren und Pflanzen in den schönsten Formen und Farben aus, erläuterte Schick. Besonders beeindruckt habe ihn auf seinen Reisen immer wieder die positive Lebenseinstellung der Menschen. „Die bunten Farben in Kleidung und Schmuck, in Bildern und Kunst wirkt sich aus auf die Menschen, schenkt ihnen Energie, Engagement und Hoffnung.“
Im Vergleich zu afrikanischen Ländern sei Deutschland zwar materiell reicher, trotzdem sei das Leben hier oft farbloser, „weil wir uns zu wenig engagieren“. Um das Leben bunt, schön, heiter, fröhlich, engagiert und hoffnungsfroh zu machen, sei es nötig, miteinander zu reden und zu feiern, ermutigte Schick. „Das Leben ist nicht einfach bunt, wir müssen es bunt machen. Und wenn wir keinen Sinn und keinen Blick für das Gute und Schöne haben, dann wird selbst das, was bunt ist, grau und verliert seine Farbe“, sagte der Erzbischof.
Die Ausstellung „Farben des Senegal“ setzt sich auch kritisch mit aktuellen Themen auseinander. Die Werke der sieben Künstlerinnen und Künstler werfen ihren Blick auf Flucht, Migration und Emanzipation, Menschenrechte oder Umweltverschmutzung. Wenn Aziz Ndiaye einen Mose aus einer Plastikflasche zeigt oder einen Pelikan aus Altmetall, lässt er das Weggeworfene zu etwas Bedeutendem und Schönem werden. Künstlerin Aissatou Gueye setzt sich mit Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern auseinander und zeigt Bilder von Demonstrantinnen oder einer Mutter, die ihrem Sohn nachtrauert, der im Fischerboot nach Spanien fliehen musste. Michael Kleiner, Weltkirche-Referent und Mitverantwortlicher für die Ausstellung fasst zusammen: „Wir zeigen Vielfalt und Zwiespalt des Landes, seine Themen und Probleme sowie Träume und Sehnsüchte der Menschen.“
„Farben des Senegal“ ist bis 24. September 2017 im Foyer des Bamberger Klinikums zu sehen.
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