Stadtbibliothek Bayreuth: „Wieland Wagners Siegfried-Wagner-Rezeption“
Vom 25. Juli bis 26. August: Stadtbibliothek zeigt im RW21 Ausstellungsprojekt der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft
Die Stadtbibliothek Bayreuth zeigt während der diesjährigen Festspielzeit vom 25. Juli bis 26. August die Ausstellung „Wieland Wagners Siegfried-Wagner-Rezeption“. Zu sehen ist sie in der Galerie des RW21, Richard-Wagner-Straße 21. Am Dienstag, 25. Juli, um 10.30 Uhr, wird sie im Rahmen einer Vernissage offiziell eröffnet.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Wieland Wagner (5. Januar 2017) dokumentiert die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft Wieland Wagners Siegfried-Wagner-Rezeption. Sie zeigt die intensive Beschäftigung des berühmten Regisseurs, Bühnenbildners und Festspielleiters mit dem Oeuvre seines Vaters. Die Ausstellung wird mit Unterstützung der Oberfrankenstiftung und der Stadt Bayreuth gezeigt.
Wieland Wagner entwarf Bühnenbilder zu sämtlichen vollendeten Opernwerken seines Vaters Siegfried Wagner. In der ersten Periode seines Schaffens als Bühnenbildner und Regisseur (1936–1944) setzte er sich besonders mit den Stoffen seines Vaters auseinander, fertigte Pastellentwürfe zu seinen Opern und inszenierte 1944 am Landestheater in Altenburg „An allem ist nur Hütchen schuld!“, das im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth zur Aufführung kam.
Nach dem Zweiten Weltkrieg revolutionierte Wieland Wagner das Szenenbild durch symbolistisch abstrahierte Lichträume. Einem Angebot des Stuttgarter Intendanten Walter Erich Schäfer, auch eine Oper Siegfried Wagners in abstrahierender Weise zu realisieren, folgte er jedoch nicht. Die neue Sachlichkeit und sein abstrakter Stil schienen ihm den Werken seine Vaters nicht zu entsprechen. Als dagegen das Stadttheater Regensburg seinerseits versuchte, den „Bärenhäuter“ neu herauszubringen, damit aber bei der Witwe des Komponisten auf Widerstand stieß, setzte er sich erfolgreich für dieses Vorhaben ein. Eine eigene szenische Neubefragung des Oeuvres seines Vaters hatte Wieland Wagner für das Jubiläumsjahr 1969 zu dessen 100. Geburtstag geplant.Er starb jedoch bereits drei Jahre zuvor am 17. Oktober 1966.
Die Ausstellung des Kuratorenteams Professor Dr. Peter Pachl und Achim Bahr wird die Arbeit des Bühnenbildners und Regisseurs Wieland Wagner an den Opern seines Vaters in Entwürfen und Fotografien, Besetzungszetteln und Presseberichten umfangreich dokumentieren. Zur Mitwirkung an Konzeption und Textualisierung der Ausstellung konnte die österreichische Theater- und Musikwissenschaftlerin Dr. Ingrid Kapsamer gewonnen werden, die die ebenso umfassende wie voluminöse Biografie „Wieland Wagner: Wegbereiter und Weltwirkung“ vorgelegt hat.
Die Ausstellung kann ab 25. Juli während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek (Dienstag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 15 Uhr) bis zum 26. August besucht werden. Der Eintritt ist frei.
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