Männerkreis Don Bosco Forchheim besuchte Senftenberg bei Gunzendorf

Männerkreis Don Bosco Forchheim in der Sankt-Georgs-Kapelle
Männerkreis Don Bosco Forchheim in der Sankt-Georgs-Kapelle

Der Männerkreis Don Bosco Forchheim besuchte den Senftenberg bei Gunzendorf. Auf dem Zwinger Kirche St. Georg, von wo der Blick über Gunzendorf bis zur Jägersburg reicht, konnte der 1. Vorsitzende Eduard Nöth zahlreiche Mitglieder und Freunde, darunter den früheren Pfarrer P. Josef Brandl und das Gunzendorfer Urgestein Michael Rauh begrüßen, der den Besuchern die Geschichte des Senftenbergs näher brachte und anschließend die Sankt-Georgs-Kapelle erklärte.

Wie Michael Rauh den Forchheimern erläuterte, stand auf dem Bergsporn vermutlich bereits um 1000 n.Chr. eine Burg mit dem Namen Obersenftenberg. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1243. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bauten nach Auskunft von Michael Rauh die Edelfreien von Schlüsselberg eine zweite Burg mit dem Namen Niedersenftenberg dort, wo heute die St. – Georgs-Kapelle steht. In dieser Urkunde wird Vogt Ulrich von Senfenberg genannt. 1525 wurden diese Burg und die erste Kapelle, die damals schon dem Hl. Georg geweiht war, im Bauernkrieg zerstört. Kurz darauf wurde jedoch eine zweite Kapelle an gleicher Stelle erbaut.

Michael Rauh erzählte den interessiert zuhörenden Gästen, dass der Bamberger Fürstbischof Valentin von Rieneck, der ja weltlicher und geistiger Herrscher im Hochstift war, den Schweizer Baumeister Valentin Juliot von Gufle beauftragte 1668 eine dritte Kapelle zu bauen, die in der Nord-Süd-Achse errichtet wurde und ebenfalls dem Patron St. Georg gewidmet war. Der Hl. Georg, so Michael Rauh, war auch der Schutzpatron der Bauern, die den Hl. um seine Hilfe baten. Auf Fürsprache des Heiligen sollen Anfang des 17. Jahrhunderts „Mirakeln“, d.h. wundersame Erhörungen geschehen sein, die den Weg zum Wallfahrtsort und zur Wallfahrt ebneten. Mit der Wallfahrt entwickelte sich auch das Markttreiben und das Feiern rund um die Kapelle. Der Bamberger Bischof untersagte schließlich 1848 die Wallfahrt, nachdem es zu Raufereien und Ausschreitungen kam. Erst im Jahre 1951 wurde mit Erlaubnis des Bistums der Georgi-Ritt nach 100 Jahren wiederbelebt. Er wird jährlich am Sonntag nach dem Fest des Hl. Georgs ( 23.4.) als Prozession zu Ehren des Hl. Georg durchgeführt.

Tief beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Männerkreises vom Kircheninneren, das nach aufwändiger Sanierung die Pracht des Barocks- und des Rokoko zum Leuchten bringt. Die Bauern des Umlandes wollten Geld für Gott und Ihren Glauben spenden, deshalb wurde der barocke Hochaltar durch einen modernen Rokoko-Altar ersetzt. Wunderschön muten jedoch nachwievor die barocken Seitenältare, die Predigerkanzel und die Bilder des Bamberger Malers Danhauser aus der Lebensgeschichte des Hl. Georg an.

Nach dem historischen Teil des Ausflugs bildete der Besuch des bekannten Senftenberg-Felsenkellers der Familie Meusel mit hervorragender Brotzeit und einem süffigen Kellerbier seinen kulinarischen Abschluss.