Bayreuther Schüler fliegt zur Physik-Weltmeisterschaft nach Singapur

Symbolbild Bildung
Sebastian Friedl vom Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth fliegt am 4. Juli zur Physik-Weltmeisterschaft nach Singapur.

Sebastian Friedl vom Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth fliegt am 4. Juli zur Physik-Weltmeisterschaft nach Singapur.

Sebastian Friedl – Schüler vom Markgräfin Wilhelmine-Gymnasium in Bayreuth – ist ein Ass in Physik. Sein Talent wird von Prof. Dr. Walter Zimmermann im Physikalischen Institut der Universität Bayreuth seit 2016 gefördert. Jetzt gehört Sebastian Friedl sogar zur fünfköpfigen deutschen Nationalmannschaft junger Physiker, die vom 5. bis 12. Juli 2017 am 30. International Young Physicist Tournament (IYPT) in Singapur teilnehmen wird. Dieses Turnier ist die Physik-Weltmeisterschaft für hervorragenden Schüler-Nachwuchs! Sein Rüstzeug dafür holte sich der 16-Jährige im TAO-Schülerforschungszentrum Oberfranken.

Vorgeschichte

Sebastian Friedl nahm als einer von 200 Schülern und Schülerinnen am nationalen Physik-Wettbewerb teil und wurde auch zum Endausscheid nach Bad Honnef eingeladen. Dort befindet sich das wissenschaftliche Tagungszentrum der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Bei diesem Wettbewerb im März d.J. schnitt der Bayreuther Oberschüler so gut ab, dass er daraufhin – zusammen mit vier weiteren Physik-Assen aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern – in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde.

Vorbereitung auf die Physik-Weltmeisterschaft

In dieser Phase erforscht jedes Mitglied des Nationalteams eigenständig an seinem jeweiligen Schülerforschungszentrum Naturphänomene, führt nach eigenen Vorstellungen Experimente durch und entwickelt theoretische Modelle. Jedes Mitglied wird dann beim Physik-Turnier in Singapur in einem zwölfminütigen englischen Vortrag über seine Ergebnisse zu drei unterschiedlichen Problemstellungen berichten und sich anschließend der kritischen Diskussion mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie der Fachjury stellen.

Sebastians Experimente, die er in Singapur zur Diskussion stellen wird, befassen sich mit der Physik der ‚Vacuum Bazooka‘ (Schießen mit Staubsaugern), der Physik des ‚Gee-Haw-Whammy-Diddle‘ (sogenannte Hui-Maschine) und dem ‚Invent Yourself‘ (über das sicher fallende Ei).

Schülerforschung in Oberfranken

Auf die Physik-Turniere hat sich Sebastian Friedl im Schülerforschunglabor vorbereitet. Dort wird er von Prof. Dr. Walter Zimmermann, Inhaber des Lehrstuhls Theoretische Physik I, am Standort Bayreuth gefördert. Der Bayreuther Physikprofessor hat mit kollegialer Unterstützung den Physikbereich im Schülerforschungslabor initiiert. Das TAO-Schülerforschungszentrum Oberfranken wird von der TechnologieAllianzOberfranken (TAO) koordiniert und unterstützt. Es umfasst ebenfalls die TAO-Schülerforschungszentren in Bamberg, Coburg und Hof. Neben TAO unterstützt auch die Hanauer Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung die jungen physikbegeisterten Menschen im Bayreuther Schülerforschungslabor-Physik.

Bayreuth entsendet bereits zum sechsten Mal – und im vierten Jahr in Folge – junge Physik-Asse zur Weltmeisterschaft. „Wir freuen uns, die Entwicklung unseres Physik-Nachwuchses mit seinem ungebremsten Forschergeist beobachten zu können“, so Prof. Zimmermann. „Derzeit gibt es kein anderes deutsches Schülerforschungslabor, das so kontinuierlich Teilnehmer zu internationalen Wettbewerben delegieren kann!“

Auf nach Singapur…und Daumen drücken!

Am 4. Juli geht es dann endlich los. „Sebastian ist auf die Weltmeisterschaft sehr gut vorbereitet, aber die Spitzenmannschaften liegen auch sehr eng beieinander“, schätzt Prof. Zimmermann ein. „Wir drücken ihm ganz kräftig die Daumen!“ Neben dem wissenschaftlichen Wettkampf steht in Singapur aber auch der kulturelle Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus insgesamt 32 Ländern hoch im Kurs; zudem werden auch spannende Exkursionen angeboten.