Leserbrief zu „Das fossile Auto …“
Sehr geehrte Damen und Herren!
Die online-Leserkommentare zu diesem – auch im Fränkischen Tag abgedruckten – Beitrag sollten zu denken geben:
http://www.infranken.de/regional/bamberg/Das-fossile-Auto-ist-am-Ende;art212,2729500#kommentar
Zu den – meines Erachtens angesichts der realen, überwiegend rückständigen Verkehrspolitik unrealistisch optimistischen – Aussichten Michael Adlers sei noch anzumerken:
Es ist weder wünschenswert noch zu erwarten, daß das Fahrrad in Zukunft (nahezu) ausschließlich mit Elektrounterstützung existieren wird. So intelligent und in vielen Fällen hilfreich die „Zusatzpower“ auch ist, wird das reine „Fahrradfeeling“ weiterhin geschätzt werden – im Alltags- wie im Freizeitverkehr. Auch die hohen Anschaffungskosten der Elektroräder und die enormen Schwierigkeiten, das Vehikel vor allem, aber nicht nur zu Hause bequem abstellen und sicher unterbringen zu können, bremsen die Verbreitung noch auf viele Jahre aus.
„Es wird weniger Autos geben“ müssen, ungeachtet einer wie schnell oder langsam auch immer erfolgenden Umstellung des Antriebs auf Elektrik. Zum einen löst dieser Wandel keines der Probleme hinsichtlich Flächenverbrauchs, Zerschneidung der Landschaft, Stauaufkommens, Unwirtlichkeit der Städte und Gemeinden sowie Unfallrisikos. Zum anderen verursacht allein die Produktion einer Antriebsbatterie den Ausstoß klimarelevanter Gase, welcher einer mehrjährigen Nutzung eines fossil betriebenen Pkws entspricht (siehe https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5418741&s=bernward+janzing/; https://www.taz.de/!5101948/ ).
Zudem ist auch „regenerativ“ erzeugter Strom nicht frei von Problemen: Flächenbedarf, Landschaftsbeeinträchtigung, Gefahren für Wildtiere in der Luft wie auch im Wasser (offshore) und anderes mehr. Die Energiewende muss kommen. Ohne Verbrauchsminderung, und dazu gehört zwingend die Verkehrswende, reicht sie zur Zukunftsfähigkeit indes nicht aus.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig
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