Erzbischof Schick eröffnet die Jahrestagung Weltkirche zum Thema „Religion und Entwicklung“

Symbolbild Religion

Religionen müssen eine menschengerechte Entwicklung fordern und zum Frieden beitragen

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat auf die positiven Beiträge der Religionen für Versöhnung und Frieden, Bildung, Gesundheit und Entwicklung in der Welt hingewiesen. Während in der Vergangenheit Religion von Politikern und Meinungsmachern oft als Bremse und Problem für die Entwicklung betrachtet worden sei, werde sie zunehmend als Chance und Beitrag zur Lösung der Probleme verstanden, sagte Schick am Mittwoch zur Eröffnung der Jahrestagung Weltkirche und Mission in Würzburg, die in diesem Jahr das Thema „Religion und Entwicklung“ behandelt. Schick ist auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Schick räumte ein, dass es weltweit auch religiös verbrämte Terroranschläge, Kriege und Völkermorde gebe. Davon müssten sich alle Religionen gemeinsam distanzieren. Auch der Ausschluss von Frauen aus dem öffentlichen Leben und von Bildung, zu wenig Achtsamkeit für die Probleme der Bevölkerungsentwicklung oder die Bewahrung der Schöpfung würden den Religionen angelastet. Der Beitrag der Religionen für Gesundheit, Bildung, für Frieden und Bewahrung der Schöpfung überwiege jedoch bei weitem die negativen Fakten.

Es gebe keine Entwicklung ohne Frieden, betonte Schick. Ohne Frieden würden auch die Fluchtursachen vermehrt. Deshalb sei es eine besonders wichtige Aufgabe der Religionsgemeinschaften, den Frieden untereinander zu suchen und sich mit allem Engagement für den Frieden überall einzusetzen. Für die Entwicklung weltweit sei ebenfalls unabdingbar, dass immer der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse. Jede Entwicklung auf allen Ebenen müsse immer mit der Frage einhergehen: „Dient sie dem Menschen, seinem Wohl und Heil sowie der Zukunft der Menschheit?“ Das verlange von den Religionen auch, überall zu fordern, dass „Abtreibung und Euthanasie nicht akzeptiert werden dürfen“ und auch das Leben von Menschen mit Behinderung ohne Wenn und Aber geschützt werde müsse. „Für Religion und Entwicklung muss der Mensch Zentrum sein, und der Friede ist die Bedingung“, so Erzbischof Schick.

Die Jahrestagung Weltkirche und Mission findet von Mittwoch bis Freitag in Würzburg statt. Sie wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, einen lebendigen, praxisbezogenen Austausch aller in der weltkirchlichen Arbeit engagierten Einrichtungen zu ermöglichen. Die Veranstaltung wird von der Konferenz Weltkirche ausgerichtet und findet jährlich im Kloster Himmelspforten in Würzburg statt.