Beschlossen und verkündet: Universität Bayreuth bald mit Hochschulcampus in Kulmbach
Nach der gestrigen Kabinettssitzung in Kulmbach verkündete Ministerpräsident Horst Seehofer den Beschluss, dass der Universitätsstandort Bayreuth auf Kulmbach ausgeweitet wird. Der neue Hochschulcampus in Kulmbach soll eine eigenständige Fakultät für Lebensmittel und Gesundheit bekommen und somit den stark wachsenden Bereich von ‚Life Sciences – Food & Health‘ aufnehmen. Von dem Beschluss werden nicht nur die Stadt Kulmbach und die Universität Bayreuth profitieren – die Region Oberfranken wird für junge Menschen noch attraktiver und positioniert den Standort im Lebensmittel- und Gesundheitssektor ganz vorn.
„Es ist der gemeinsame Wunsch der Stadt Kulmbach und der Universität Bayreuth gewesen, in Kulmbach eine eigenständige Fakultät für Lebensmittel und Gesundheit zu bekommen“, sagt Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth. „Und ich freue mich außerordentlich für Kulmbach und über die Chance, jetzt einen Hochschulstandort dort etablieren zu können. Mein Dankeschön gilt selbstverständlich der Staatsregierung und ganz besonders aber auch Henry Schramm, der sich als Oberbürgermeister von Kulmbach unermüdlich für das Projekt ‚Campus Kulmbach‘ engagiert hat. Nun heißt es Ärmel hochkrempeln und unseren Plan mit Leben erfüllen – schließlich wollen wir doch unser recht sportliches Ziel erreichen, im Wintersemester 2019 mit der Fakultät für Lebensmittel und Gesundheit in Kulmbach live zu gehen“, sagt der Universitätspräsident.
Die Stadt Kulmbach wurde in den vergangenen Jahren sowohl durch den Freistaat Bayern als auch durch den Bund als Standort für Gesundheit mit dem Schwerpunkt Ernährung ausgebaut, u.a. sind dort die Kontrollbehörde für Lebensmittel und Veterinärwesen sowie das Kompetenzzentrum für Ernährung des Freistaats Bayern ansässig und das Max Rubner-Institut als Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Darüber hinaus befindet sich in Kulmbach u.a. mit IREKS (Backzutaten), RAPS (Gewürze) und der Kulmbacher Brauerei international agierende Lebensmittelindustrie.
Die Universität Bayreuth ist im benachbarten Kulmbach bereits seit Längerem mit der Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität (ForN) sowie dem Lehrstuhl für Bioanalytik und Lebensmittelanalytik im dortigen Max Rubner-Institut vertreten.
Studierende des Bayreuther Masterstudiengangs Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften absolvieren im Kulmbacher Max Rubner-Institut als Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel ihre Praktika und schreiben dort ihre Masterarbeiten.
„Als Sprecher des Bayreuther Profilfeldes Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften freue ich mich riesig über diese Entwicklung“, erklärt Prof. Dr. Stephan Clemens, Inhaber des Lehrstuhls Pflanzenphysiologie an der Universität Bayreuth. „Schon vor einiger Zeit haben wir an der Universität Bayreuth entschieden, uns noch stärker in Forschung und Lehre für die so wichtigen Zukunftsfragen rund um die Ernährung zu engagieren. Mit einem neuen Hochschulcampus in Kulmbach eröffnen sich große Chancen für die Universität Bayreuth, die Stadt Kulmbach und die ganze Region, Wissenschaft und Ausbildung im Themendreieck Ernährung – Gesundheit – Nachhaltigkeit voranzubringen“, ist sich der Bayreuther Wissenschaftler sicher.
Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible rechnet mit bis zu 1.000 zusätzlichen Studierenden am neuen Campus Kulmbach sowie mit rund 20 neuen Professorenstellen dort. „Die Region wird hochattraktiv für junge Menschen werden – genau das, was wir brauchen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, denn Kulmbach verliert jährlich rund ein Prozent seiner Einwohner.“
Um die bestehenden Angebote der Universität Bayreuth und der Stadt Kulmbach bestmöglich zu ergänzen, umfasst der zukünftige ‚Life Sciences Campus Kulmbach – Food & Health‘ u.a. folgende Zukunftsfelder:
- Nachhaltigkeit von Lebensmittelproduktion bis Konsum
- Ökobilanzierungen (Regionalisierung)
- Ernährungs- und Gesundheitskompetenz
- Lebensmittelsicherheit und -überwachung
- Lebensmittelinhaltsstoffe, Metabolomik und Bioinformatik
- Biologische Vielfalt der Nahrungsmittel
- Ernährungsphysiologie
- Urban farming
- Personalisierte Ernährung und Gesundheit
- Gesundheitsaspekte von Sozialen Medien und Big Data
- Public Health
- u.v.a.m.
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