Hoch hinaus beim Seminar „Kommunaltechnik“ in Bayreuth
Auf großes Interesse stieß das Seminar zur Kommunaltechnik in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken in Bayreuth. Rund 40 Teilnehmer – meist Mitarbeiter von kommunalen Bauhöfen – informierten sich über die neuesten technischen Entwicklungen bei Rasenmähern, Motorsägen, Häckslern und anderen Kleingeräten. Ein Schwerpunkt des Seminars war die Baumpflege mit Hilfe von Hubsteigern oder Baumkletterern, die ihre Fähigkeiten eindrucksvoll in einer Praxisvorführung demonstrierten.
Der theoretische Teil des Seminars begann am Vormittag mit einem Einblick in die Motorkunde und Akkutechnik. Referent Tobias Weggel, Lehrkraft an der Landmaschinenschule, verglich in seinem Vortrag die verschiedenen Kraftstoffarten für kommunale Kleingeräte: Diesel, Benzin und Sonderkraftstoffe. Sonderkraftstoffe seien aus Umwelt- und Gesundheitsaspekten den anderen Kraftstoffarten vorzuziehen. Weggel betonte, dass man mit Rücksicht auf den Arbeiter, der in der Abgaswolke steht, kein Kraftstoffgemisch selber herstellen, sondern auf die Sonderkraftstoffe zurückgreifen sollte. Er warb für einen Trend, der auch in der Kommualtechnik immer mehr im Kommen ist: die Akkutechnik. „Durch den Einsatz von Akkus sind die Geräte leiser und es gibt keine Abgase“, listete Weggel die Vorteile auf.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer schließlich selbst Hand anlegen. Neben einer Vorführung im Gelände, bei der die Vor- und Nachteile verschiedener Böschungsmulcher und –mäher gegenübergestellt wurden, hatten sie an fünf Praxisstationen die Gelegenheit, zum Beispiel Motorkettensägen und Sägen mit Akkutechnik im Praxistest zu vergleichen. Die Teilnehmer konnten unter den bereitgestellten Modellen verschiedenster Fabrikate wählen und diese im Praxistest am Baumstamm prüfen. Zudem standen Rasenmäher, Balkenmnäher und Multifunktionsgeräte zum Ausprobieren bereit.
Im Mittelpunkt des Seminartages stand allerdings die Baumpflege, die wohl in jeder Kommune eine Herausforderung darstellt. Bereits am Vormittag wurden den Teilnehmern die verschiedenen Möglichkeiten der Baumpflege demonstriert – mittels Hubsteiger oder mithilfe so genannter Baumkletterer, die sich mit professioneller Kletterausrüstung in die Baumkrone begeben und dort den Beschnitt vornehmen.
Die Vorteile der Baumkletterer: Die Pflege erfolgt baumschonend und schont auch das Umfeld, da kein Einsatz von schwerem Gerät notwendig ist. Zudem sind die Baumkletterer flexibler im Einsatz, gerade in schwer zugänglichen Bereichen. Der Hubsteiger, so wurde beim Seminartag deutlich, ist vor allem dort sinnvoll, wo eine umfassende Baumpflege notwendig ist und viele Bäume geschnitten werden müssen. Das Baumklettern konnte unter der Anleitung der Fachleute der Firma „Baumflitzer“ aus Bamberg am Nachmittag ebenso selbst ausprobiert werden, wie der Baumschnitt mittels Hubsteiger. Mehrere Teilnehmer nutzten die Gelegenheit und stiegen per Hydraulik oder am Seil in die Baumkrone auf. Dabei erfordert gerade die Arbeit als Baukletterer sehr viel Fitness, wie die Teilnehmer schnell am eigenen Leib erfuhren.
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