Universität Bayreuth: BIGSAS Festival Afrikanischer und Afrikanisch-diasporischer Literaturen 2017

M1 von Dead Press und der italienische Produzent und DJ Bonnot sind Vertreter eines politisch engagierten Hip Hop, Foto: AP2P.com
M1 von Dead Press und der italienische Produzent und DJ Bonnot sind Vertreter eines politisch engagierten Hip Hop, Foto: AP2P.com

8.-10. Juni 2017 im Alten Schloss Bayreuth: We(l)come to Europe. AfroFictional In(ter)ventions and the Future of Migration

2017 wird sich das BIGSAS Festival afrikanischer und afrikanisch-diasporischer Literaturen der Krise widmen, die in Europa weithin Flüchtlingskrise genannt wird, die aber im Kern mindestens auch Ausdruck einer Identitätskrise in Europa und Deutschland ist. Populistischen Bedrohungsszenarien, die Angst, Hass und Gewalt schüren wollen, möchte das Festival eine ebenso klare wie zukunftsträchtige Botschaft entgegen stellen: „We(l)come to Europe.“

Der Rubikwürfel als diesjährige Artwork greift die Idee auf, die Udo Lindenberg besingt: „Du fällst vom Himmel, irgendwann, irgendwo – und das nennen die dann Heimat, oder so“. Eigentlich ist Migration eine urmenschliche Erfahrung. Schon immer haben sich Menschen, Ideen und Güter zu neuen vielgestaltigen Gesellschaften und Kulturen verwoben – und leider nur selten ohne Konflikte. Diese historisch gestalteten Diversitäten werden aus dem Schengen-Europa heraus in Frage gestellt, ja, geweißt . Manchmal mutet dieser Versuch, Menschen nach Kulturen und Nationen zu sortieren ebenso obsessiv an, wie das Streben, die Seiten des „magischen Würfels“ nach fein säuberlich abgegrenzten Farben und Formen zu „sortieren“. Dabei ist nicht die Sucht nach einer aus Machtpositionen heraus definierten Ordnung heraus erstrebenswert, sondern die Multiversität als „Einheit in der Vielfalt“ (Glissant). Nichts lebt das wohl friedlicher und konsequenter aus als die Welt des Imaginären im Allgemeinen und die Literatur im Besonderen.

Literatur repräsentiert, um zu gestalten; und Imaginationen eröffnen Welten von Vision, Traum und Imagination, in denen neue Zukünfte gelebt wären können. Fiktionale Imaginationen von Flucht und Migration, Identität und Diaspora sowie Afrika und Europa kommen im Rahmen des Festivals zu Wort, um neue Zukünfte migratorischer Begegnungen von Afrika und Europa zu erkunden. Konzepte wie Verantwortung, Konvivialität und Konliktüberwindung stehen dabei im Zentrum.

Dabei werden die literarischen Imaginationen im Dialog von Kunst, Wissenschaft und Politik diskutiert. Migrationsprozesse, die konkret Afrika und Europa betreffen, werden mit Perspektiven aus/auf Irak, Iran, Palästina und Syrien zusammen gedacht. Über das Konzept der MENA-Region wird Afrika dabei aus seinem Norden heraus transareal auch mit Teilen Asiens verglichen. Historische Kontexte von aktuellen Migrationsbewegungen werden mit Visionen darüber zusammen gedacht, wie Migration Zukünfte neu verteilt, um aktuellen Debatten über Migration in europäischen und afrikanischen Ländern auf den Zahn zu fühlen.

Zu den Gästen des Festivals zählen neben vielen anderen Prof. Pap Ndiaye (Frankreich), Abasse Ndione (Senegal), Gary Younge (GB), Catherine Nakawesa (Uganda), Najem Wali (Irak/Deutschland).

Das Abschlusskonzert findet am Samstag, 10. Juni 2017 um 20 Uhr im Ehrenhof des Alten Schloss statt. Es spielen M1 (Dead Prez) & Bonnot mit ihren Gästen Shadia Mansour und Jahdan Blakkamoore.

URL (dt&eng): www.bigsas.uni-bayreuth.de/literaturfestival

BIGSAS LitFest 2017 Bayreuth

  • Datum: 8.-10- Juni 2017
  • Veranstaltung: „BIGSAS-Festival Afrikanischer & Afrikanisch-Diasporischer Literaturen 2017“
  • Veranstaltungstitel: „We(l)come to Europe. AfroFictional In(der)ventions and the Future of Migration“
  • Veranstaltungsort: Altes Schloss Bayreuth, Maximilians. 6, 95444 Bayreuth
  • Kurze Beschreibung: Afrikanisch(-diasporisch)e literarische Lesungen, Diskussionsrunden und Vorträge sowie Filmvorführungen, Theaterperformances und Musik
  • Eintritt frei