Wirtschaft in Forchheim: Vorsichtige Prognose für 2017
IHK-Konjunkturumfrage: Mit aktueller Geschäftslage sehr zufrieden
Die aktuelle Geschäftslage ist ungetrübt positiv, die Erwartungen hingegen durchwachsen: So lassen sich die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth für den Landkreis Forchheim zusammenfassen. Der IHK-Konjunkturklimaindex verliert acht Punkte und liegt nun bei immer noch beachtlichen 119 Zählern. „Der Index hat leider einen Dämpfer bekommen“, so der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Forchheim, Dr. Michael Waasner. „Der Grund dafür liegt in der zurückhaltenden Prognose für die kommenden zwölf Monate.“
Unternehmen sind gut ausgelastet
Denn ihre aktuelle Geschäftslage beurteilen die Unternehmen beinahe uneingeschränkt positiv. 46 Prozent der Befragten geben eine gute Lage an, und hinzu kommen 51 Prozent, die diese als befriedigend einstufen. Lediglich drei Prozent sind derzeit nicht zufrieden, so wenige wie zuletzt vor drei Jahren. Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als das Auftragsvolumen im In- und Ausland zuletzt rückläufig war. „Noch wird die Lage insgesamt sehr positiv eingestuft und die Kapazitätsauslastung ist höher als zu Jahresbeginn.“, so Dr. Waasner.
Unentschiedenes Meinungsbild beim Blick in die Zukunft
Bei den Erwartungen geben die Unternehmen ein differenziertes Meinungsbild ab. Insgesamt rechnen 24 Prozent mit einer besseren Geschäftslage, ebenso viele Befragte sind jedoch zurückhaltend, was die weitere Entwicklung angeht. Dr. Waasner: „Die ausgezeichnete Lage nährt Skepsis, ob der Höhenflug so anhalten wird. Kostensteigerungen bei Material und Personal drücken auf die Wettbewerbsfähigkeit. Auch die internationalen Rahmenbedingungen und protektionistischen Tendenzen verunsichern die Forchheimer Unternehmer.“
Beim Blick auf die erwartete Umsatzentwicklung hellt sich das Ergebnis allerdings auf. Sowohl für die Geschäfte im Inland als auch auf den ausländischen Märkten prognostiziert die Wirtschaft im Saldo ein Wachstum. Berücksichtigt man nun noch die erwartete Kapazitätsauslastung, die zweithöchste im Kammerbezirk, kann man für das kommende Jahr von guten Geschäften der Unternehmen ausgehen. „In der Summe sprechen die Indikatoren für einen positiven Verlauf der kommenden Monate. Dementsprechend planen die Unternehmen auch ihre Investitionen und Beschäftigtenentwicklung“, so Malte Tiedemann, IHK-Konjunkturreferent.
Investitionsschub angekündigt
Geht es nach den befragten Unternehmern, wird der Wirtschaftsstandort Forchheim weiter ausgebaut. Die Unternehmen planen mit deutlich höheren Investitionen als zum Zeitpunkt der letzten Befragungen, auch die Beschäftigtenzahl soll sich spürbar erhöhen. „Mit Investitionen im Landkreis Forchheim stärken die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und letztendlich auch den Wohlstand in der Region und schaffen neue Arbeitsplätze“, betont Dr. Waasner. „Leider fällt es unseren Unternehmen immer schwerer, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu finden.“
Neben den Themen Bürokratieabbau, Digitalisierung und Breitband zählt daher auch die Fachkräftesicherung zu den Prioritäten, die das IHK-Gremium Forchheim für die neue Ehrenamtsperiode gesetzt hat. Auch will das Gremium den Forschungsstandort stärken. Erfolgreiche Beispiele in Oberfranken sind das Bayerische Polymerinstitut in Bayreuth oder das Textilforschungsinstitut in Münchberg im Landkreis Hof. Eine solche Forschungseinrichtung könnte einen Mehrwert für die Region schaffen, gibt sich Dr. Waasner überzeugt.
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