Erzbischof Schick predigt bei Ritterorden in Nürnberg
„Das Heilige Land christlich, die christlichen Länder heilig erhalten“
Erzbischof Schick ruft in Nürnberg bei der Aufnahme in den Ritterorden zum Heiligen Grab zu Toleranz und interreligiösem Dialog auf
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zu Toleranz und Dialog im Heiligen Land aufgerufen. Anders als zur Zeit der Kreuzzüge vor 800 oder 900 Jahren dürfe es heute für keine Religion und Ethnie Ziel sein, die anderen Religionen und Ethnien zu vertreiben, um allein die Herrschaft zu erobern, sagte Schick am Sonntag in einem Gottesdienst vor Mitgliedern des Päpstlichen Ritterordens zum Heiligen Grab von Jerusalem in der Nürnberger Kirche St. Ludwig. Der Appell, das Heilige Land, das heute die Länder Israel, Palästina, Syrien, Libanon, Jordanien, Türkei und Irak umfasse, christlich zu erhalten, sei ein Aufruf zu gegenseitigem Respekt und interreligiösem Dialog, zu Friede und Einheit an alle im multikulturellen und multireligiösen Heiligen Land.
Christen, Juden und Muslime, Palästinenser, Semiten und Europäer sollten diese Länder als ihre Heimat betrachten, so Schick. Ein Land oder einen Staat christlich zu erhalten, bedeute nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, die Anerkennung der Menschenwürde und die Menschenrechte für alle zu fördern, Solidarität zu leben, Gerechtigkeit, Friede und Gemeinwohl zu suchen im Geist Jesu Christi.
Aufgabe der christlichen Ritterorden in der heutigen Zeit sei es auch, die christlichen Länder in Europa heilig zu halten. „Das bedeutet, die Werte und Tugenden des Evangeliums hoch und heilig zu halten, nach ihnen das persönliche Leben auszurichten und sie als Basis unserer Gesellschaft zu betrachten und einzufordern.“ In diesem Sinne sei es auch heute einem Ritterorden aufgetragen, missionarisch zu wirken und Jesus Christus zu verkünden.
Schick predigte zum Abschluss der dreitägigen Investitur des Ordens in Nürnberg, wobei 29 neue Mitglieder aufgenommen wurden, indem sie Ordenskreuz und Mantel bekamen. Die männlichen Mitglieder erhielten zusätzlich einen Ritterschlag. Großprior des Ritterordens ist der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, der am Samstag den Investiturgottesdienst feierte. Insgesamt wurden rund 800 Mitglieder erwartet. Die Feier stand unter dem Motto „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“.
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