Bayreuther Gassenviertel: Stadt will Dialog intensivieren
Offenes Symposium zur Zukunft des Bayreuther Gassenviertels und zur Wiederbelebung der mittelalterlichen Innenstadt
Die Stadt Bayreuth will den Dialog über die Zukunft des Bayreuther Gassenviertels intensivieren. Geplant sind in den kommenden Monaten unter anderem Workshops mit Bewohnern, Eigentümern, Gewerbetreibenden sowie mit Vereinen und Vertretern der Kultur- und Kreativwirtschaft, die durch vertiefende städtebauliche Untersuchungen ergänzt werden sollen. Dies kündigte Stadtbaureferentin Urte Kelm anlässlich eines Symposiums zum Gassenviertel an, zu dem die Stadt am „Tag der Städtebauförderung“ ins Kunstmuseum eingeladen hatte.
Die Veranstaltung weckte mit zwei Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion und einem geführten Quartiersspaziergang mit Turmbesteigung der Stadtkirche Lust, das Stadtviertel aus unterschiedlichen Perspektiven neu zu betrachten.
In ihrem Vortrag zur Revitalisierung von historischen Stadtkernen zeigte Professorin Nadja Letzel von der TH Nürnberg an Hand von zahlreichen Beispielen unterschiedliche Möglichkeiten und Ergebnisse der städtebaulichen und architektonischen Auseinandersetzung mit bestehender Bausubstanz auf. Eine intensive Analyse von Ort, Geschichte und Kontext und das kritische Hinterfragen eigener Ziele bildeten, so Letzel, die unerlässliche Grundlage für neue Planungsschritte. Als Ergebnis dieses Prozesses würden sich konzipierte Entwürfe herauskristallisieren, die von der Konservierung bis zur Neuentwicklung, von der nahtlosen Einpassung bis zum bewusst gesetzten Veränderungsimpuls reichen können.
Im zweiten Vortrag richtete der Finanzierungsspezialist Winfried Kolibius vom Fürther Finanzteam Süd den Fokus auf Finanzierung und Fördermöglichkeiten bei Sanierungsvorhaben. Kolibius arbeitete vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung die wichtigsten Punkte und häufigsten Fehlerquellen bei der Finanzierung von Sanierungsobjekten heraus.
Zur anschließenden Interviewrunde waren neben den beiden Referenten die Gassenviertel-Bewohner Apotheker Dr. Wolfgang von Brocke und Architekt Karl-Heinz Greim sowie Dr. Robert Pick vom Landesamt für Denkmalpflege, Bayreuths neue Baureferentin Urte Kelm und der für das Gassenviertel zuständige Quartiersmanager Werner Heckelsmüller auf dem Podium. Die von Benjamin Lotze vom Stadtplanungsamt moderierte Diskussionsrunde gab den Teilnehmern Raum ihre Erfahrungen mit dem Gassenviertel zu schildern.
Der von Stadtheimatpfleger Wilfried Engelbrecht kenntnisreich geführte Quartiersspaziergang bot im Anschluss an die Podiumsdiskussion zusätzlich Raum für Gespräche und für den informellen Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung ließen sich auch die Möglichkeit zum Stadtrundblick von den Türmen der Stadtkirche nicht entgehen. Sie wurden nach dem Aufstieg über 40 Meter mit herrlichem Abendlicht und bester Sicht auf Umland und die Innenstadt belohnt. Zahlreiche Besucher sahen die Veranstaltung als gelungenen Einstieg in den Dialog zur weiteren Entwicklung des Gassenviertels.
Für weitere Fragen rund ums Gassenviertel steht Werner Heckelsmüller vom Quartiersmanagement des Sanierungsgebiets „C“ zur Verfügung. Mit ihm können auch persönliche Gesprächstermine vereinbart werden. Dieses Beratungsangebot der Stadt Bayreuth im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Aktive Zentren“ ist kostenlos.
Kontakt: Telefon 09187 / 9215760, Mail: heckelsmueller@msh-stadtplanung.de. Das Bürgerbüro befindet sich in der Maximilianstraße 48, Passage, 1. Stock.
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