Nachhaltig gefördert: Solarenergie-Forschung an der Uni Bayreuth und bayerischen Partnerunis

Symbolbild Bildung

Der bayerische Forschungsverbund ‚Solar Technologies Go Hybrid‘ (‚SolTech‘) wird weiter gefördert: 17 Millionen Euro gibt der Freistaat Bayern in den kommenden fünf Jahren dafür aus. Davon erhalten die Universität Bayreuth und vier weitere bayerische Universitäten jeweils 3,4 Millionen Euro. Die Entwicklung von Materialsystemen, die Sonnenenergie in Strom oder chemische Stoffe umwandeln und speichern, ist die Hauptaufgabe von SolTech. Der Verbund trägt damit wesentlich zum Gelingen der Energiewende bei. Der 2012 gestartete Verbund kann nun seine Forschungen gesichert weiter vorantreiben.

Die Forschungsarbeiten werden sich auf die Frage konzentrieren, wie sich mit Solarenergie chemische Brennstoffe herstellen lassen, die sich als verbraucher- und umweltfreundliche Energiespeicher eignen. Pflanzen produzieren Energiespeicher durch Photosynthese. Sind sie ein Vorbild für neue Energietechnologien? „Mittels Lichtenergie wollen wir, ähnlich wie die Pflanzen, Wasserstoff oder Methan aus Wasser oder Kohlendioxid gewinnen. Um dafür die richtige Strategie zu finden, hat SolTech zwei Schwerpunkte: Einerseits entwickeln und testen wir neuartige Solarzellen, andererseits erforschen wir photo- und elektrochemische Prozesse an Materialien, die wir gezielt aus verschiedensten Komponenten erzeugen“, erklärt Prof. Dr. Mukundan Thelakkat, Professor für Angewandte Funktionspolymere an der Universität Bayreuth. Hier sollen die Fördermittel insbesondere für die Forschung an Hybrid-Perowskit-Solarzellen eingesetzt werden, die sich im Hinblick auf eine effiziente Stromgewinnung als sehr vielversprechend erwiesen haben. Bereits 2014 ist es der Arbeitsgruppe von Prof. Thelakkat gelungen, mit derartigen Zellen einen Wirkungsgrad von rund 15 Prozent zu erreichen.

Der Bayreuther Polymerchemiker sieht die besondere Stärke von SolTech darin, dass sich die die fünf Partneruniversitäten mit exzellent ausgestatteten Keylabs ergänzen. An den Universitäten Bayreuth und Würzburg befassen sich Forscherteams mit Funktionspolymeren und supramolekularen Systemen, während Materialien auf der Basis von Kohlenstoff einen Schwerpunkt an der FAU Erlangen-Nürnberg bilden. Anorganische Materialien und Nanosysteme stehen an der TU München und der LMU München im Vordergrund. „Damit wir gemeinsam unsere hochgesteckten Ziele erreichen können, müssen solche unterschiedlichen Materialien in intelligenter Weise auf verschiedenen räumlichen Skalen kombiniert werden. Hierfür sind nicht nur modernste Technologien, sondern vor allem Kreativität und Experimentierfreude gefragt“, betont Prof. Thelakkat, Sprecher des SolTech-Keylab an der Universität Bayreuth.

Seit SolTech 2012 an den Start ging, haben Studierende und Nachwuchswissenschaftler an allen fünf Standorten engagiert mitgearbeitet. Wegweisende Forschungsergebnisse, publiziert in namhaften Fachzeitschriften, haben zur internationalen Sichtbarkeit des Verbunds ebenso beigetragen wie regelmäßige Konferenzen, die sich zu Treffpunkten führender Solarenergie-Experten entwickelt haben. In den nächsten Jahren wollen die fünf Partneruniversitäten ihre Kooperationen mit Forschungszentren im In- und Ausland weiter ausbauen. Zugleich wollen sie die Zusammenarbeit mit Unternehmen in Bayern weiter vertiefen, damit aus neuen Erkenntnissen technologische Innovationen werden und die Energiewende gelingt.

Weitere Informationen:

Homepage des bayerischen Forschungsverbunds SolTech:
www.soltech-go-hybrid.de