Bamberger gehen wieder für Europa auf die Straße
Zum zweiten Mal ertönte der Pulsschlag Europas in der Weltkulturerbestadt
Zum zweiten Mal war am Sonntag der Gabelmann am Grünen Markt nicht nur ein Wahrzeichen Bambergs, sondern ein kleines Stück lebendiges Europa: Etwa 300 Menschen folgten dem Aufruf der Bürgerbewegung Pulse of Europe, für ein vereintes und friedliches Europa auf die Stra´ße zu gehen. Dabei ist Bamberg nur eine von 118 Städten in 18 europäischen Ländern, in denen Sonntag für Sonntag Menschen der Unterstützung für europäische Kooperation, Solidarität und Freundschaft zu mehr öffentlicher Präsenz verhelfen wollen.
An diesem Sonntag prägten gleich zwei europäischen Nachbarländer das Programm: Halb blickten die Europaenthusiasten ob der entscheidenden Stichwahl nach Frankreich, halb gen Osten nach Polen: Just am Tag zuvor demonstrierten dort in Warschau etwa 12.000 Menschen für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und für ein europafreundliches Polen. Zu Frankreich sprach Herr Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des Migranten- und Integrationsbeirats der Stadt Bamberg. Von ihren persönlichen grenzüberschreitenden Lebenswegen und ihren Sorgen um ihr Heimatland erzählten zwei polnischstämmige Fränkinnen, Ewa Herber und Ania Grünbauer. Schließlich gemahnte der Kabarettist MäcHärder als durchaus ernst gestimmter Gastredner in einem kleinen Abriss europäischer Geschichte an eine allzu leicht übersehene Tatsache: Die einer Chronologie der Kriege zwischen konkurrierenden Nationalstaaten, die seit der Gründung der Europäischen Union auf unserem Kontinent zum Erliegen kam.
Zum nächsten Pulse of Europe laden die Bamberger Pulsgeber nun wie gewohnt wieder am nächsten Sonntag um 14.00 Uhr ein – zum Beispiel als generationenübergreifender Spaziergang am Muttertag. Langfristig wird die Bürgerbewegung sich zwar in allen Städten auf monatliche Kundgebungen am jeweils ersten Sonntag umstellen. In Bamberg ist das aber erst ab Juni geplant: Bis dahin haben die Organisatoren schlichtweg schon ein gefülltes europäisches Programm.
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