Klinikum Bayreuth lädt zum Vortrag über Lungenkrebs ein
Neue Möglichkeiten der Behandlung
Jedes Jahr erkranken in Bayern etwa 5.000 Menschen an Lungenkrebs. In Oberfranken waren es in den letzten Jahren bis zu 600. Immer häufiger sind Frauen betroffen. Ursächlich dafür ist das zunehmende Rauchverhalten. Rund 80 Prozent der Betroffenen sind Raucher und etwa zehn Prozent Passivraucher. Umwelteinflüsse, wie beispielsweise die Radonbelastung im Fichtelgebirge, werden für etwa zwei bis drei Prozent der Lungenkrebsfälle verantwortlich gemacht.
Am kommenden Mittwoch, 3. Mai, um 18 Uhr stellen Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, und Dr. Bernd Linsmeier, Sektionsleiter Thoraxchirurgie der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, neue Möglichkeiten der Behandlung bei Lungenkrebs im Klinikum Bayreuth vor. Alle, die Interesse an diesem Thema haben, sind herzlich eingeladen und können mit den Lungenexperten ins Gespräch kommen. Der Vortrag findet im Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101, Konferenzraum 4 statt. Der Eintritt ist frei.
Je früher Lungenkrebs erkannt wird desto besser die Prognose
Das einzige Frühsymptom des Lungenkrebses ist Husten. Aber nur sehr selten erkennen die Patienten, dass sich der Charakter von einem produktiven zu einem Reizhusten wandelt. Bluthusten, Heiserkeit, Luftnot, Knochenschmerzen oder ein drastischer Gewichtsverlust sind Symptome eines späten Stadiums. Dann hat der Krebs meistens schon Tochtergeschwülste gestreut. In diesen Fällen darf nicht mehr mit einer Heilung oder langfristigen Kontrolle des Lungenkrebses gerechnet werden.
Um individuell die beste Therapie zu empfehlen, müssen die Ärzte wissen, welche Charakteristik das Tumorgewebe aufweist. Eine Röntgenaufnahme der Brustorgane liefert die ersten Hinweise auf Lungenkrebs. Zur genauen Beurteilung eines Tumors führen die Ärzte dann eine Computertomografie durch und entnehmen bei einer Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie) unter örtlicher Betäubung Gewebeproben aus den Bronchien wie auch aus angrenzenden Lungenabschnitten. Zusätzlich stehen im Klinikum die Kernspinntomografie und ein hochmodernes PET-CT zur Verfügung, um das Stadium und die Ausbreitung des Lungenkrebses zu bestimmen.
Individuelle Therapie
Für ein individuelles Behandlungskonzept beraten sich alle Experten im Onkologischen Zentrum, also Pneumologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Nuklearmedizinern, Radiologen, Onkologen und weiteren mehr, um den Patienten die beste Therapie zu empfehlen. Denn entscheidend für die Therapie ist die Art des Tumors, das Stadium der Erkrankung und auch die individuelle Situation eines Patienten. Zum Beispiel kann ein früh erkannter Lungenkrebs optimal durch eine alleinige Operation behandelt werden. Neben offenen Operationen operieren die Ärzte im Klinikum Bayreuth bei Frühstadien minimal-invasiv, dass heißt mit der Schlüssellochmethode. Diese ist schonender, mit weniger Schmerzen verbunden und die Patienten sind schneller wieder fit. Ein Lungenkrebs, der bereits stärker gestreut hat, kann hingegen durch eine Operation nicht adäquat behandelt werden. In diesen Fällen wird die Behandlung mit Chemotherapien, die heute sehr gut verträglich sind, oder Strahlentherapien ergänzt. Ist die Erkrankung bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium, verfolgen die Ärzte eine palliative Behandlung.
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