Afrikanische Zukunftsvisionen: Nationalmuseum in Kenia zeigt Ausstellung aus Bayreuth
Zukunftsvisionen aus Afrika präsentiert die Ausstellung „FAVT: Future Africa Visions in Time“, die Künstler und Wissenschaftler an der Universität Bayreuth entwickelt haben und die nun bis zum 28. April 2017 im Nairobi National Museum zu sehen ist. Dank einer engen Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Nairobi und dem National Museum of Kenya ist die Ausstellung, die erstmals 2015 und 2016 im Iwalewahaus der Universität Bayreuth gezeigt wurde, jetzt auch in der kenianischen Hauptstadt der Öffentlichkeit zugänglich.
FAVT: Future Africa Visions in Time umfasst Fotografien, Installationen, Videoprojektionen, Klanglandschaften, Texte und Performance-Kunst. Die Ausstellung will die Besucher dazu anregen, im Zusammenspiel unterschiedlichster Ausdrucksformen künstlerische Imaginationen von Zukunft zu entdecken und diese mit Erkenntnissen aus der Afrikaforschung in Beziehung zu setzen. Welche Vorstellungen und Entwürfe von Zukunft bringen zeitgenössische Künstler in ihren Werken zum Ausdruck? Welche Erfahrungen aus der Vergangenheit spiegeln sich darin wider? Welche Konzepte der Zukunft sind auf dem afrikanischen Kontinent in Zeiten der Unsicherheit und des Umbruchs entstanden, zum Beispiel während des Ersten Weltkriegs oder in den antikolonialen Befreiungsbewegungen? Das Nachdenken über diese Fragen mit neuen, überraschenden Impulsen zu fördern, ohne abschließende Antworten zu liefern, ist das Ziel der Ausstellung, die sich als ein Forum für die öffentliche Erörterung von Zukunftsentwürfen versteht.
Dr. Nina Wichmann, die Leiterin des Goethe-Instituts in Nairobi, zahlreiche Wissenschaftler aus Bayreuth und auch einige der beteiligten Künstler waren am 6. April 2017 ins Nairobi National Museum gekommen, um an der feierlichen Eröffnung der Ausstellung teilzunehmen. Seitdem bilden Podiumsdiskussionen, Künstlergespräche, Vorträge, Konzerte und Filmvorführungen ein vielfältiges Rahmenprogramm. Es wird von der Universität Bayreuth, dem Goethe-Institut in Nairobi, dem DAAD-Regionalbüro für Afrika und dem British Institute in Eastern Africa gemeinsam gestaltet.
Die Veranstaltungen wollen die öffentliche Debatte über Themen intensivieren, die in den Exponaten der Ausstellung ihren ästhetischen Ausdruck finden. Dazu zählen beispielsweise die Zukunftsperspektiven einer sich in Afrika herausbildenden Mittelklasse, der Begriff der Nachhaltigkeit in einem vom Menschen geprägten Zeitalter („Anthropozän“), der Umgang mit traumatisierenden Vergangenheiten („Healing hurts“) oder Fragen der sexuellen Identität („Queering Futures“).
Im Anschluss an die Präsentation in Nairobi reist FAVT: Future Africa Visions in Time nach Südafrika, im August 2017 wird die Ausstellung im Goethe-Institut in Johannesburg zu sehen sein.
FAVT: Future Africa Visions in Time ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern unter dem Dach der Bayreuth Academy of Advanced African Studies, einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Einrichtung der Universität Bayreuth. Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat sie Künstler und Kulturschaffende aus Afrika gezielt in ihr Arbeitsprogramm einbezogen, um im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft neue Erkenntnisse über Themen wie „Zeitstrukturen“, „Hoffnung“, „Utopie“, „Dystopie“ und „Prognose“ zu gewinnen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Emeka Alams, Rui Assubuji, Sam Hopkins, Délio Jasse, John Kamicha, Philipp Khabo Koepsell, Syowia Kyambi, Ingrid LaFleur, Kitso Lynn Lelliott, kara lynch, Kiluanji Kia Henda, Ato Malinda, Tumi Mogorosi, James Muriuki, Zohra Opoku, Abdi Osman, Simon Rittmeier, Ruth Sacks, Luís Sala, Moses Serubiri, Kae Sun, Fabio Vanin.
Das Buch zur Ausstellung:
Katharina Fink, Susanne Gerhard, Nadine Siegert (eds.), FAVT: Future Africa in Time, Nairobi 2017, verlegt bei Contact Zones NRB.
Neueste Kommentare