Thorsten Glauber: „Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Bayern zum Schuljahr 2018/19“

„FREIE WÄHLER setzen sich mit G9 durch“

Gut 70 % der Schülerinnen und Schüler an den 47 Pilotschulen in Bayern entschieden sich für ein neunjähriges Gymnasium. Damit bestätigte sich auch hier der Trend zum längeren Lernen und damit zu mehr Zeit zur persönlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler.

Thorsten Glauber: „Es deutete immer mehr darauf hin, dass die CSU auf Dauer das G8 nicht wird halten können. Drei Jahre nach dem FREIE WÄHLER-Volksbegehren für ein neunjähriges Gymnasium bekommen wir Recht: Die CSU beschloss am Mittwoch die neunjährige Gymnasialzeit mit der Möglichkeit, das Abitur schon nach acht Jahren abzulegen. Das ist exakt das, was wir erreichen wollten!“ Ministerpräsident Seehofer sprach sich in seiner Regierungserklärung 2014 gegen das G9 aus. Mit ihm und der CSU werde es keine Rückkehr zu G9 geben. Die SPD hatte damals ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich nicht am Volksbegehren zu beteiligen. Die Grünen wollten das G8 und eine Gesamtschule in Bayern. Aber die tatsächlich Betroffenen, nämlich die Eltern, die Schülerinnen und Schüler und der BLLV, haben uns unterstützt. Und nun ist es geschafft: Schülerinnen und Schüler in Bayern können das Abitur ab dem Schuljahr 2018/19 wieder nach neun Jahren absolvieren.

Glauber: „Wir begrüßen, dass der G9-Zug nun endlich Fahrt aufgenommen hat. Schließlich spricht sich die überwältigende Mehrheit der Schulfamilie für ein neunjähriges Gymnasium aus. Leider haben Minister Spaenle und die CSU mit ihrer Verweigerungshaltung zwischenzeitlich einer halben Schülergeneration die Möglichkeit genommen, mehr Zeit zum Lernen und zum Leben zu haben.“

Viele der eigentlich gymnasialgeeigneten Kinder seien wegen des achtjährigen Gymnasiums auf andere Schulen ausgewichen und müssten dadurch z. T. lange Fahrtwege auf sich nehmen. Das G8 habe für sie zu viel Nachmittagsunterricht und lasse ihnen zu wenig Zeit für Verein, Hobby und Freunde. Thorsten Glauber: „Der Anteil derjenigen Kinder, die von ihren Eltern aufs Gymnasium geschickt werden, nahm in den letzten Jahren immer mehr ab, und zwar stärker, als es sich durch den demografisch bedingten Bevölkerungsrückgang erklären lässt.“

Die hauptsächlich von der Wirtschaft geforderte und vor 10 Jahren vom damaligen Ministerpräsidenten Stoiber eingeführte kürzere Gymnasialzeit G8 hat sich zudem als realitätsfern herausgestellt. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten nämlich das durch das G8 „geschenkte“ Jahr für Auslandsaufenthalte, eine Entscheidungsfindungsphase für Berufs- und Studienfachwahl oder für ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr.

Glauber weiter: „Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Schulleiterinnen und Schulleitern, die uns in unserer Arbeit für das G9 bestätigt und uns aktiv unterstützt haben“.

Besonders wichtig sei den FREIEN WÄHLERN die strikte Einhaltung des Konnexitätsprinzips bei der Wiedereinführung des G9. Alle Kosten, die durch die Einführung des G9 entstehen, müsse der Freistaat tragen – nicht aber die Kommunen. „Wir FREIE WÄHLER werden als einstige Initiatoren des Konnexitätsprinzips strengstens auf die Einhaltung dieses verfassungsrechtlichen Prinzips achten“, sagt Glauber.