Jahreshauptversammlung der BIWO mit Neuwahl der Vorstandschaft

Neue BIWO Vorstandschaft: Roland Kraus, Albert Werther, Uta Dix, Thomas Hrubesch, Gerhard Koch, Alfons Eger (stellvetr. Vorsitzender), Holger Stöhr, Heinrich Kattenbeck (1. Vorsitzender), Hedwig Eismann, Maria Greif. Nicht auf dem Bild: Ernst Drummer (stellvertr. Vorsitzender), Steffen Müller-Eichtmayer, Rotraud Krüger als Beiräte.
Neue BIWO Vorstandschaft: Roland Kraus, Albert Werther, Uta Dix, Thomas Hrubesch, Gerhard Koch, Alfons Eger (stellvetr. Vorsitzender), Holger Stöhr, Heinrich Kattenbeck (1. Vorsitzender), Hedwig Eismann, Maria Greif. Nicht auf dem Bild: Ernst Drummer (stellvertr. Vorsitzender), Steffen Müller-Eichtmayer, Rotraud Krüger als Beiräte.

BIWO (Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange) setzt auf mehr Bahn, Bus, Radwege und ÖPNV (öffentlicher Personen Nachverkehr) statt Umgehungstraße Ostspange mit Neubau B 470.

Markus Ganserer, Landtagsabgeordneter der Grünen: „Es wäre besser die Ostspange Umfahrungsstraße statt Umgehungstraße von Forchheim Süd zu bezeichnen, weil dieser Neubau den Fußgängern überhaupt nichts nützt. BIWO`s Mitglieder auf 115 Mitglieder angewachsen. Förderer und Sponsoren sind dabei nicht eingerechnet.

Heinrich Kattenbeck einstimmig für weitere 2 Jahre zum BIWO-Vorsitzenden gewählt

Für ihn steht die Abkürzung der CSU für: Centrum Schneller Umweltzerstörung. Begründung: „Auflockerung des Anbindegebotes verursacht Wettlauf der Kommunen um großflächige Gewerbeansiedlungen entlang der B 470. Ungebremster Flächenfraß. Unsere wertvollste Lebensgrundlage sind die endlichen Ressourcen Böden, sind die landwirtschaftlichen Produktionsflächen, deren Vernichtung politisch gewollt ist. Deutschlandweit gehen laut Bundesamt für Umwelt täglich 66 Hektar = 90 Fußballfelder pro Tag unwiederbringlich verloren. VCD (VerkehrsClub Deutschland) steht mit dem Nahverkehrsplan als Pfeiler des öffentlichen Nahverkehrs der BIWO Forderung beratend zur Seite: Keine LKW-Schneise durch das Wiesenttal!

Erhalt der Bahnlinie Forchheim-Ebermannstadt

Landrat Hermann Ulm, macht in seinem Grußwort einerseits deutlich, dass er den politischen Auftrag hat, sich für die Mehrheitsbeschlüsse des Kreistages einzusetzen bzw. verpflichtet ist, diese umzusetzen. Andererseits hat der Kreisausschuss beschlossen eine Reduzierung des Flächenverbrauchs beim BVMI (Bundesverkehrsministerium für Infrastruktur) zum BVWP (Bundesverkehrswegeplanes) 2030 zu beantragen: Neubau B 470 von 4-spurig auf 2-spurig zu reduzieren. Begründung: Dem Kreisausschuss erscheint auch ein vierspuriger Neubau für überzogen. Ausführlich schildert der Landrat an verschiedenen Beispielen, dass der ÖPNV gebraucht, gefördert und unterstützt wird und dass ein verbessertes Netz des ÖPNV mehr Bahn und Bus, im östlichen Landkreis Forchheim durchaus zukunftsorientiert, eine Chance auf Verwirklichung haben könnte. Er machte deutlich, dass derzeit bereits 4 Millionen € im ÖPNV auf Landkreisebene investiert werden und dass ihm Verbesserungen, zum Beispiel zur Ausdehnung engerer Taktzeiten, vor allem in den Abendstunden, sehr am Herzen liegen. Ein weiteres großes Anliegen ist ihm der barrierefreie Ausbau aller Bus-Haltestellen in den 29 Gemeinden des Landkreises. Seine Aussage:…„Die Bahnlinie Forchheim – Ebermannstadt gilt es auf jeden Fall zu erhalten“, wurde mit lautstarkem Beifall quittiert.

Das bessere Verkehrskonzept

In seiner aktuellen Referatsstunde geißelte der Landtagsabgeordnete und Verkehrsexperte der Grünen Markus Ganserer, die „Betonwut“ der Straßenbaulobby. In seinem Bericht aus der Arbeit als Verkehrsexperte im Bayer. Landtag, machte er den zahlreich erschienen BIWO-Mitgliedern, im Gasthaus Egelseer, Wiesenthau, Mut, weiter für den Schutz der fränkischen Heimat zu kämpfen. Jeden Tag werden allein in Bayern mehr als 16 ha Heimat vernichtet und das sind überwiegend landwirtschaftliche Produktionsflächen die verloren gehen. Das zieht es den Bauern den Boden unter den Füßen weg. Artenschutz und Natura 2000 noch nicht eingerechnet. „Wir brauchen umweltfreundliche Mobilität!“ Warum? Der Neubau der Umfahrungsstraße Ostspange wird nicht dazu führen, dass auch nur ein einziges Auto weniger wird . 40 % der Menschen haben nicht jeden Tag ein Auto. Sie brauchen einen ÖPNV für bessere Lebensqualität und Mobilität. Detailliert begründete Markus Ganserer worauf es bei der Mobilität als umweltfreundlich organisierte Alternative zum Auto ankommt mit der eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene einhergeht: Steigerung CO 2 Ausstoß, steigenden Lärmbelästigung, Staus ohne Ende, Stress auf der Fahrt zur Arbeit, Lebensqualitätsverlust und anderes mehr.

Ausbau der R 22 – Verbesserung bestehender Verkehrswege

Robert Wunder, seit 25 Jahren Verkehrsplaner der Stadt Nürnberg, leidenschaftlicher Besucher des „heiligen Berges der Franken“, Unterstützter der BIWO zum Erhalt der Heimatlandschaft für Mensch und Natur, zeigt in einer Power Point Präsentation, wofür lokale Politiker gewonnen werden müssten, um das bessere Verkehrskonzept der BIWO: keine Zerschneidung des Wiesenttales, anzuschieben. Eine bedarfsgesteuerte Verkehrsplanung zur Klärung der Fragen wäre erforderlich: Was wollen die Menschen denn für einen Verkehr? Was will die Politik? Was braucht die Bevölkerung für eine umweltverträgliche Infrastruktur? Bisher wird nur mit Prognosen ein berechenbares Verhalten im Verkehr für die Infrastruktur 2030 im BVWP 2030 vorausgesetzt.

Am Beispiel, Verlängerung der R 22 auf bestehender Trasse bis Gasseldorf. Errichtung eines Bahnhofs Gasseldorf im P + R, Bushalt. Beschleunigung der Trassse bis Forchheim. 30 min-Takt oder 20/40 min-Takt für Anschluss an R 2 und S1, Ordentlicher Ausbau, attraktiv machen der Bahnhöfe, machte er deutlich, die Reisezeit mit Bus 389 und R 22 von Muggendorf nach Forchheim bei der Annahme: Umsteigezeit von Bus zum Zug mit 5 Minuten, durch Beschleunigung der R 22, würde die Fahrzeit Ebermannstadt-Forchheim mit Umstieg in Gasseldorf 20 % Zeitersparnis bringen. Robert Wunder appellierte: „Das BIWO Konzept zeigt, dass mit gutem politischen Willen und jede Menge besserer Ideen, das Wiesenttal unversehrt erhalten bleibt. Mit allernativen Ideen kann die Steigerung des Verkehrs vermieden werden, weil jeder Straßenneubau immer neuen Verkehr und weitere Straßen nach sich zieht. Unsere Region Forchheim Ost könnte Vorreiter sein in umweltverträglicher Mobilität, was letztendlich auch den Tourismus fördert. Die Politik ist gefordert, den BIWO Vorschlag eingehend zu prüfen, unterstützten mit Diskussionsbeiträgen Karl Waldmann, Kreisrat der Grünen, Alfons Eger, Thomas Hrubesch und andere.

BIWO weiterhin stabil im Vorstand

Maria Greif erhielt einstimmige Genehmigung und viel Lob für ihr ausführliches Protokoll der JHV 2016, das jedem Mitglied vorab zugestellt worden war.
Hedwig Eismann legte einen positiven Finanzbericht vor, der mit schwarzen Zahlen abschloss. Die Kassenprüfer Roland Kraus und Gerhard Koch testierten lückenlose, einwandfreie Buchhaltung, sparsame und wirtschaftliche Vereinsführung. Es gab einstimmige Entlastung des gesamten Vorstandes.

Rüdiger Wilhelm erläuterte die Webseite/Homepage www.bi-Wiesenttal.de

Vorsitzender Heinrich Kattenbeck dankte allen ehrenamtliche Aktiven in den Arbeitskreisen und im BIWO Alltagsgeschäft. Er zeigte sich weiterhin leidenschaftlich engagiert für den Erhalt der Heimatlandschaft, den Schutz der wertvollen Böden von bester Bonität, wo mehr als 50 Hektar verloren gingen. In 14 Vorstandssitzungen, 4 Sitzungen der Arbeitskreise wurde die Strategie der weiteren Vorgehensweise der BIWO erarbeitet.

Sein Appell im Schlusswort des Vorstands-Tätigkeitsberichtes wurde von starkem Beifall und lobenden Worten von Ludwig Stöhr unterstützt: „Unser Landkreis braucht eine grundsätzliche Verkehrswende. Wir wollen keine Gigaliner mit 25,25 m Länge. Keine LKW Schneise durchs Wiesenttal. Wir suchen politische Partner, Menschen, Verbündete für eine bessere Mobilitätspolitik mit Vorrang für Bahn-Bus-Schiene-ÖPNV. BIWO unterstützt die Forderung des VCD: „Wir brauchen keine Straßenbauämter mehr, die ihre Daseinsberechtigung im Bau von immer neuen Straßen sehen….. (Kurt Bayer, VCD)“. „Es ist eindeutig, dass die Bayerische Staatsregierung den Schutz von Leben und Gesundheit und auch den Umwelt- und Klimaschutz eindeutig vernachlässigt. Bayern ist Schlusslicht bei umweltfreundlicher Mobilität. Es werden Lärmminderung, Flächensparen, Klimaschutz, Verbesserung der Luftqualität, umweltfreundliche Mobilität für alle, eine naturverträgliche intelligente Verkehrsinfrastruktur in unserer Kreispolitik nicht umgesetzt, nicht angedacht, nicht favorisiert, nicht geplant. Noch ist die Ostspange nicht gebaut und wenn wir zammhalten, durchhalten, dranbleiben, haben wir die Chance, dass die Ostspange so wie sie derzeit im BVWP 2030 ausgewiesen ist auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird, si dios quiere (so Gott will). Die BIWO wird weiter alle demokratischen Mittel für dieses Ziel einsetzen.“