Vortrag im Klinikum Bayreuth: „Allergien: Was fliegt denn da?“
Mit den ersten Frühlingstagen beginnen für Allergiker die weniger sonnigen Tage: Niesen, Augentränen, verstopfte Nase oder sogar allergisches Asthma kündigen die ersten Frühblüher, wie Birke, Haselnuss oder Weide, an.
„Allergien sind auf dem Vormarsch“, sagt Dr. med. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, „gerade in der westlichen Welt gehen wir von einem Lebenszeitrisiko von etwa 30 Prozent aus, das heißt: Jeder Dritte leidet in seinem Leben unter Symptomen einer Allergie.“ Die Ursachen für die wachsende Anzahl Betroffener sehen die Wissenschaftler in der zunehmenden Umweltbelastung.
Wie das Immunsystem des Menschen auf Allergiestoffe reagiert, und welche Detektivarbeit die Ärzte zur Diagnosefindung leisten, stellt Dr. Steppert in seinem öffentlichen medizinischen Vortrag „Allergien: Was fliegt denn da?“ am Mittwoch, 12. April, um 18 Uhr, im Klinikum Bayreuth vor. Die Besucher erfahren mehr über den Unterschied von Allergien und Unverträglichkeiten und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten allergischer Erkrankungen, insbesondere die Hypersensibilisierung. Zudem können sie die Gelegenheit nutzen, Dr. Steppert Fragen zu stellen.
Alle Interessierten sind sehr herzlich zu der kostenlosen Informationsveranstaltung eingeladen. Der Vortrag findet im Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101, Konferenzraum 4, statt.
Immunsystem läuft auf Hochtouren
Bei einer allergischen Reaktion reagiert das Immunsystem des Menschen übermäßig auf bestimmte Stoffe und produziert Antikörper, um die Allergene zu binden. Bereits geringste Mengen auslösender Stoffe, wie Pollen, Tierhaare, Insektengifte oder Nüsse führen zu heftigen Reaktionen. Die Symptome reichen von Neurodermitis, Ekzemen oder Juckreiz über Schwellungen im Mundraum, Bindehautentzündung, Asthma bis hin zu anaphylaktischen Schockzuständen.
Inzwischen ist eine Vielzahl von Allergenen bekannt und daher sind für die sichere Diagnose oft mehrere Untersuchungen notwendig. Erste Hinweise liefert oft schon die Krankengeschichte eines Patienten, sein berufliches oder häusliches Umfeld. Zudem stehen heute Hauttests, Blutuntersuchungen und sogenannte Provokationstests zur Verfügung.
Die Therapie besteht im ersten Schritt darin, die Allergieauslöser zu meiden – auf Haustiere zu verzichten, Pflegemittel zu wechseln, bestimmte Lebensmittel zu meiden oder das Wohnumfeld zu ändern bzw. zu sanieren. Natürlich ist das bei Betroffenen, die beispielsweise auf Pollen allergisch reagieren, also auf Stoffe, die allgegenwärtig sind, nicht möglich. Zur Linderung der Symptome stehen eine ganze Reihe sehr wirksame Antihistaminika zur Wahl, von Augentropfen über Tabletten bis hin zu Nasensprays. Beim allergischen Asthma sind inhalierbare Cortisonabkömmlinge Mittel der Wahl und in der Lage, die Erkrankung zu kontrollieren.
Zur ursächlichen Behandlung von Heuschnupfen und allergischem Asthma ist die Hypo- oder Desensibilisierung sehr erfolgreich. Dabei wird dem Patienten das individuelle Allergen allmählich in steigender Dosis zugeführt, um ihn dagegen unempfindlich zu machen.
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