Erzbischof Schick: „Klimawandel nicht als unabänderliches Schicksal hinnehmen“

Symbolbild Religion

„CO2 kennt keine Grenzen“ – Umweltkonzept „pro Klima” der Erzdiözese vorgestellt

Die Erzdiözese Bamberg treibt ihre Maßnahmen für den Klimaschutz weiter voran. Bei der Präsentation des Konzepts „proKlima“ im Bistumshaus St. Otto sagte Erzbischof Ludwig Schick am Dienstagabend: „CO2 und andere Klimakiller kennen keine Grenzen! Anders als bei Flüchtlingen kann man sich nicht durch Mauern und Stacheldraht vor CO2 und seinen Folgen abschotten.“

Mit Blick auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump betonte Schick, zwar regeneriere sich die Natur grundsätzlich selbst. „Aber wenn der Mensch unverantwortlich und größenwahnsinnig in die Natur eingreift, dann ist die Natur machtlos.“ Für seine Schäden trägt der Mensch selbst Verantwortung und müsse sie selbst beheben. „Wir können die Folgen des Klimawandels nicht leugnen und dürfen nicht auf die Selbstheilungskräfte der Natur setzen, weil wir Menschen in die Natur eingegriffen haben. Wir können nur auf unsere Selbstheilungskräfte setzen, die uns aufrufen, unser Leben, persönlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich und unseren Lebensstil zu ändern. Dabei ist jeder gefordert.“ Der Klimawandel dürfe nicht einfach als unabänderbares Schicksal hingenommen werden, weil er kein unabänderbares Schicksal sei. Mit der Initiative „proKlima“ leiste das Erzbistum daher einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Bereits 2009 starte das Erzbistum eine Energie- und Klimaoffensive.

Markus Brautsch, Professor für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden, betonte, es sei im Hinblick auf den Klimawandel „ökologisch fahrlässig, nichts zu tun“. Mithilfe der Kirchenpfleger sind bereits 25 Prozent der Liegenschaften der Erzdiözese klassifiziert. Dazu wurden die Daten zu Strom- und Wärmeverbrauch, Gebäudenutzung und Technikstand erfasst.

Der Klimaschutzmanager des Erzbistums, Leonhard Waldmüller, hat seit seinem Dienstantritt im November das Konzept optimiert. Die Gebäude werden verglichen und nach dem Handlungsbedarf priorisiert. Im Rahmen der Sanierung werden, wo nötig, die Heizung- und Stromtechnik, die Beleuchtung oder die Substanz erneuert. Finanzielle Förderung können die Kirchenstiftungen unter anderem aus dem Klimafonds und dem Bauhaushalt der Erzdiözese erhalten.

Am Dienstag, 4. April, wird das Konzept erneut im Pfarrsaal der Pfarrei Mariä Heimsuchung in Bubenreuth vorgestellt. Das Grußwort hält dann Generalvikar Georg Kestel.