Sonntagsgedanken: Der Leuchturm als Gleichnis
Ein Leuchtturm sendet sein Licht hinaus aufs Meer, um Schiffen den rechten Weg zu weisen. Geht das Feuer aus, schläft der Steuermann ein, wird’s gefährlich. Am Fuß des Leuchtturms aber ist es finster. So erleben viele ihre Kirche: Sie predigt die Frohe Botschaft, die Liebe Gottes zu allen Menschen. Aber in der Kirche selbst geht es oft ganz anders zu. Da wendet sich mancher verletzt, verbittert von der Christengemeinde ab mit den Worten: „Die sind auch nicht besser als die Anderen!“ Wir Christen sind tatsächlich nicht besser als unsere Mitmenschen, doch wir sind besser dran. Wir kennen den Weg, der zum Heil führt, die Anderen fahren in die Dunkelheit, mögen sie ihr Lebensschiff noch so sehr ausschmücken und rauschende Partys darauf feiern. Es wird ihnen so ergehen wie der unglücklichen TITANIC, die, rechtzeitig gewarnt, die Möglichkeit gehabt hätte, dem Verderben zu entkommen, aber wegen der Arroganz der Schiffsleitung ins Unglück raste.
Je weiter man dem Leuchtturm emporsteigt, desto heller wird es. So steht es auch in der Kirche: Je näher wir dem Evangelium kommen, desto wärmer wird es in unserem Leben, desto klarer sehen wir uns selbst, unsere Irrtümer und Vorurteile, unsere kleinen Bosheiten.
Wie das Evangelium einen Menschen ins Herz treffen, sein Leben umkrempeln kann, möchte ich Ihnen an folgender Geschichte verdeutlichen:
In Paris, der Hauptstadt des süßen Lebens, schlug eine Bibelgesellschaft ihren Stand auf. Da tollten junge Leute vorüber. Einer mit Namen Philipp maulte den Bibelverkäufer an: „Hau doch ab mit Deinem Zeug. Das juckt doch niemanden mehr!“ Die Übrigen gröhlten Beifall. Der Christ aber erwiderte: „In diesem Buch spricht Gott heute zu Dir.“ Philipp schüttelte nur kichernd den Kopf, griff sich eine Bibel, schlug sie an einer beliebigen Stelle auf, las darin, erbleichte und taumelte erschrocken zurück. Er hatte Johannesevangelium Kapitel 14 Vers 9 gelesen: „Jesus spricht: So lange bin ich bei Euch und Du kennst mich nicht, Philipp? Wer mich sieht, der sieht den Vater.“
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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