Zum Stand der Arbeiten im Historischen Rathaus in Forchheim

Rathausbesichtigung in Forchheim: Kontamination im Dachraum des historischen Rathauses mit PCP und Lindan
Rathausbesichtigung in Forchheim: Kontamination im Dachraum des historischen Rathauses mit PCP und Lindan

Im Nachgang zur öffentlichen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses der Stadt Forchheim am 14.03.2017 gibt die Stadt Forchheim einen Überblick über den Stand der Arbeiten im Historischen Rathaus in Forchheim:

1. Wie im Planungsausschuss berichtet, ist die Kontamination im Dachraum des historischen Rathauses mit PCP und Lindan schon im letzten Jahr durch ein Gutachten bestätigt worden. Zu diesem Zeitpunkt ist man von einem begrenzten Sanierungsbereich ausgegangen, für den schon entsprechende Szenarien für die Zeit der Baumaßnahmen und die Zeit der Nutzung danach entworfen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft wurden. Unter anderem ist geplant, diesen Dachbodenbereich grundsätzlich sowohl von der Gebäudeversorgung als auch von der mechanischen Abgrenzung her von den restlichen Gebäudeteilen komplett zu isolieren. Zusätzlich sind Belüftungsvorrichtungen eingeplant. Für diese Sanierungsarbeiten wurden entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen schon eingeplant.

2. Aktueller Sachstand: Nun wurde, wie im Planungsausschuss schon berichtet, im Zuge der Arbeiten, die durch einen Wasserschaden Ende Januar ausgelöst wurden, eine aktuelle Neubewertung der Sachlage notwendig. Um Schwamm- und Schimmelbildung zu vermeiden, wurden auf Anraten der Denkmalpflege Wände im Bereich des Wasserschadens geöffnet. Diese Gebäudeteile (und nur dieser Bereich!) haben aus baulicher Sicht Kontakt zum Dachbodenbereich. Deshalb wurden hier sofort als Vorsichtsmaßnahme mechanische Messungen durchgeführt, die tatsächlich eine geringfügige Kontamination des Füllmaterials ergaben. Die Werte der Messungen liegen deutlich unter denen des Dachstuhls, sind also extrem niedrig. Dennoch hat man sich als Folge dieser Erkenntnisse dazu entschlossen, aus Vorsichtsgründen ein Betretungsverbot des Gebäudes zu erlassen. Tatsächlich waren und sind mechanische Messungen wie auch Raumluftmessungen generell vorgesehen und werden seit Beginn der Maßnahmen im historischen Rathaus zeitlich abgestimmt durchgeführt. Durch den Wasserschaden hatte sich aber diese vorzeitige mechanische Messung ergeben. Es grundsätzlich davon auszugehen, dass nach einer fachgerechten Sanierung bei der späteren Nutzung des Gebäudes eine PCP- bzw. Lindanbelastung kein Thema mehr sein wird. Auch die Belastung des Dachstuhls wird durch die natürliche Ausdünstung mit den Jahren immer stärker nachlassen.

3. Wie ist die weitere Vorgehensweise? Geplant ist zunächst eine „Staubfreimachung“ der betroffenen Bereiche des genannten Gebäudes, in denen eine Schadstoffbelastung festgestellt wurde. Dazu gehört auch die Entfernung von kontaminiertem Füllmaterial in Wänden. So können Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die den allgemeinen Vorschriften des Arbeitsschutzes entsprechen. Im ersten Schritt wird die Firma Geocon GmbH, die ja schon die bisherigen Bauuntersuchungen vorgenommen hat, ermitteln, welche Kosten hier entstehen werden. Danach findet eine Ausschreibung für diese Spezialarbeiten statt. Parallel dazu werden in den kommenden Wochen, wenn die Außentemperaturen steigen, weitere Raumluftmessungen durchgeführt, die sowieso schon (vor Kenntnis der neuen Sachlage) im Zuge der allgemeinen Bauforschung eingeplant gewesen waren. Die bisherigen Raumluftmessungen waren unauffällig!

4. Zum Zeitfaktor: Wie schon im Planungsausschuss angesprochen, sieht unser Oberbürgermeister, Dr. Uwe Kirschstein, keine Verzögerung des Baufortschrittes gegeben, da ja parallel die Beratungen in den Stadtratsgremien zum Nutzungskonzept des Rathauses laufen. Hier will er den Räten bewusst Zeit einräumen, um Ideen zu entwickeln, zu diskutieren und notfalls auch wieder zu verwerfen. Diesen Diskussionsprozess empfindet er als extrem wichtig: „Den Aspekt der Nutzung sollten wir grundständig lösen, das halte ich für sinnvoll. Wir wollen Nichts übers Knie brechen, sondern uns die Zeit nehmen, die wir dafür brauchen!“ Dass dabei der Faktor Zeit nicht ganz außer Acht gelassen werden wird, ist selbstverständlich! Sowohl der Stadtverwaltung, als auch den Stadträten ist bewusst, dass das historische Rathaus Forchheim zügig einer erneuten Nutzung zugeführt werden soll.

Impressionen von der Besichtigung