Sonntagsgedanken: Gemeinsam unterwegs – gemeinsam in den Himmel
Noah transportierte in seiner Arche von allen Tiergattungen ein Paar, so erzählt man sich. Da gab es Mäuse, die man leicht übersah und die mit ein paar Krümeln Käse zufrieden waren. Da fanden sich aber auch der starke, brüllende Löwe, den jeder fürchtete, der sture Ochse, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte, und die Eule, deren schlaue Sprüche alle nervten. Sie alle mussten miteinander irgendwie auskommen.
Was hier von der Arche gesagt ist, trifft auch auf die christliche Gemeinde zu. Uns alle, die wir getauft sind, will Gott mitnehmen auf die große Fahrt Richtung Ewigkeit. Wer aber seine Taufe wegwirft, die christliche Gemeinde verlässt, der ist noch dümmer als das dumme Vieh auf der Arche, denn keines ist von Bord gesprungen, um sich selbst ein Ziel zu suchen, was unweigerlich mit dem Ertrinken geendet hätte. Im Schiff, das sich Gemeinde nennt, leben und arbeiten höchst unterschiedliche Menschen zusammen. Da gibt es selbstverständlich Konflikte, die wir ehrlich, vernünftig, rücksichtsvoll lösen müssen. Das braucht viel Kraft, Einfühlungsvermögen und vor allem den Beistand des Heiligen Geistes. Christ sein kann man aber nur in verbindlicher Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Ein Christ braucht den Anderen. Wir können und sollen voneinander lernen, uns in der Begegnung mit anderen Christen ein stückweit selbst in Frage stellen.
Wer meint, sich seine Religion selbst im Baukastenprinzip zusammenschustern zu können, wird auf die Nase fallen. Was beim Auto nicht klappt,- oder kann man etwa einen halben Mercedes und einen halben Fiat zu einen neuen Ganzen zusammenfügen? -, funktioniert erst recht nicht, wenn es um den Sinn des Lebens geht. Dieses unverbindliche Produkt der persönlichen Experimentierfreude kann den Stürmen des Lebens nicht standhalten. Noah hielt sich damals genau an die Bauvorschriften Gottes und das sollten wir in unserem Leben auch tun.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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