Intergenerationalität in Ländlichen Räumen Mittelfrankens – Gemeinsam statt einsam

29. Ansbacher Gespräche am Freitag, 31. März 2017, 09.30 Uhr, Ansbach

Das weit verbreitete Bild vom Sozialleben in ländlichen Räumen ist geprägt von Vorstellungen des gemeinschaftlichen Miteinanders, der Hilfsbereitschaft und Gegenseitigkeit. Dieses Bild wird der Vielfalt und Differenziertheit des heutigen individualisierten (und urbanisierten) Soziallebens auf dem Land jedoch kaum mehr gerecht. Menschen in verschiedensten Lebensformen und Lebensphasen verfolgen gänzlich unterschiedliche Konzepte und Routinen der alltäglichen Lebensführung. Diese wird vielerorts und für alle Generationen zu einer Herausforderung. Nämlich dann, wenn u.a. keine Kinderbetreuung vor Ort realisiert werden kann, Busverbindungen reduziert werden oder der letzte Supermarkt vor Ort schließt – und Mobilität im Alltag neu organisiert werden muss. Wenngleich sich demnach das Durchschnittsalter in Mittelfranken seit der Jahrtausendwende um 2,7 Jahre auf 43,7 (Stand 31.12.2015) erhöht hat (Vorausberechnungen zu Folge wird im Jahr 2035 gar mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren zu rechnen sein), betreffen die Herausforderungen dieses Wandels nicht nur die älteren Menschen vor Ort. Auch erwerbstätige Paare mit Kindern oder weitgehend immobile Jugendliche sind auf verschiedenste formelle und informelle Formen der Unterstützung angewiesen. Hierbei zeigt sich mehr und mehr, dass funktionierende soziale Strukturen und ein gelungenes soziales Miteinander aller Generationen ein wichtiger Standortfaktor für die Zukunft ländlicher Räume sind.

Der Frage, wie solche Angebote vor Ort aussehen und aufgebaut werden können, widmen sich ExpertInnen aus Politik, Planung und Wohlfahrt im Rahmen der 29. Ansbacher Gespräche am Freitag, 31. März 2017.

Mit der Frage, welche Bedeutungen gesellschaftliche Veränderungen für die Dorfgemeinschaft haben , steigt Josef Miller, Staatsminister a.D. sowie Leiter des Sachausschusses „Land“ des Diözesanrates Bistum Augsburg in die Gespräche ein. Michael John schließt mit Erkenntnissen und Beispielen aus seiner langjährigen Expertise als Geschäftsführer des Basis-Instituts für Soziale Planung, Beratung & Gestaltung GmbH in Bamberg an. Fokus werden hier soziale und städtebauliche Planungen in und durch Kommunen sein. Wolfgang Rückert, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Langenfeld greift den Diskussionspunkt der bürgerschaftlichen Entwicklungsphilosophie am Beispiel des „Mehrgenerationenhauses Dorflinde Langenfeld“ auf. Schließlich wird Liane Blietzsch, Einrichtungsleiterin des AWO Bezirksverbands Ober- und Mittelfranken e.V., den Fokus auf Kooperationsprojekte zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommunen richten und die Frage, wie soziale Teilhabe vor Ort gemeinsam entfaltet und gestaltet werden kann, beispielhaft erörtern.

Eine abschließende offene Podiums- und Publikumsdiskussion bietet allen TeilnehmerInnen die Möglichkeit eigene Erfahrungen mitzuteilen, Fragen zu stellen und das Thema schlussendlich gemeinsam aufzuarbeiten.

Die Gespräche enden gegen 13.00 Uhr.

Organisiert werden die Ansbacher Gespräche vom Institut für Entwicklungsforschung im Ländlichen Raum Ober- und Mittelfrankens e.V. (www.institut-laendliche-entwicklung.de). Die Veranstaltung wird koordiniert von Prof. Dr. Marc Redepenning, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer des Instituts für Entwicklungsforschung und Professor für Kulturgeographie am geographischen Institut der Universität Bamberg (für inhaltliche Rückfragen: marc.redepenning@uni-bamberg.de).

Die 29. Ansbacher Gespräche finden in der Bezirksverwaltung Mittelfranken (Saal „Mittelfranken“), Danziger Straße 5, in 91522 Ansbach statt. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung bis Montag, 27.03.2017, in der Geschäftsstelle des Instituts (renate.reichert@bezirk-oberfranken.de) wird gebeten.