Crunchtime beginnt gegen den Altmeister Rießersee für die Bayreuth Tigers

Dienstag, Freitag und Sonntag sind die geplanten Termine der nun beginnenden best of three Serie. Start ist Dienstag um 20 Uhr im Tigerkäfig und zu Spiel 2 geht es dann am Freitag um 19.30 Uhr nach Garmisch. Sollte ein Entscheidungsspiel nötig sein, folgt das dann am Sonntag um 18.30 Uhr wieder am Roten Main.

Der SCR hat sich mit zuletzt 3 Siegen aus den letzten 4 Spielen doch noch gegen den EC Bad Nauheim durchgesetzt und sogar Platz 9 noch vor Ravensburg sichern können. Die Truppe von Trainer Regan kam zuvor durch eine Schwächephase zwischen Mitte Januar und Mitte Februar mit nur 3 Punkten aus 8 Spielen tabellarisch in arge Bedrängnis. Bis dahin war man fast nie schlechter als auf Platz 7 positioniert, doch von da an ging es zeitweise steil bergab. Auslöser davon waren zahlreiche Verletzungen wichtiger Leistungsträger, die die verbliebenen Cracks auch körperlich an die Grenze der Belastbarkeit führten. Denn eigentlich sind die Werdenfelser top besetzt in nahezu allen Bereichen. Ganz komplett sind die Oberbayern nach wie vor noch nicht, aber der Höhepunkt an Ausfällen liegt hinter ihnen und die Personallage entspannt sich langsam wieder. Mit Andreas Driendl, Matthias Beck, Roope Ranta, Florian Vollmer und Louke Oakley hat man besonders offensiv zahlreiche Könner, von denen aber eben auch kein einziger alle Spiele machen konnte. Nicht ganz so spielstark ist die rein deutsche Abwehr, aber im Tor steht mit Matthias Nemec ein starker Rückhalt. Probleme hat der SCR speziell beim Tore schießen, denn mit 135 eigenen Treffern waren nur die Kellerkinder Rosenheim und Crimmitschau noch harmloser. Auch bei den Spezialteams hat man mit gerade einmal 13 % Powerplayquote (Minusbilanz der Liga) und 78 % Erfolg in Unterzahl eher schwache Werte. Den direkten Vergleich in den 4 Vorrundenspielen hatten die Bayreuther knapp für sich entschieden, denn neben den 3-0 und 4-2 Heimsiegen, verlor man im Werdenfelser Land einmal mit 2-4 und beim letzten 1-2 n.P. holte man den einen Punkt zur Endbilanz von 7-5 für Bayreuth. Damit deutet sich aber auch an, dass das Heimrecht der Tigers ein ganz entscheidendes Faustpfand werden könnte.

Mit welchem Aufgebot die Gelb-schwarzen in diese Spiele gehen, konnte noch nicht sicher vorausgesagt werden. Die beim letzten Hauptrundenspiel in Frankfurt noch angeschlagenen Nathan Robinson und Valentin Busch werden zwar wieder zurück erwartet, aber das letzte Wort fällt dazu erst kurz vor Spielbeginn. Genauso wie bei einigen anderen Spielern fordert die harte Saison, in der jeder in fast jedem Spiel immer wieder an seine Grenzen gehen musste, langsam doch ihren Tribut. Tigerdompteur Waßmiller hofft aber mit voller Kapelle in diese KO-Spiele gehen zu können, um den 10-fachen deutschen Meister vergangener Tage richtig zu fordern. „Rießersee hat viel Qualität im Kader“, weiß der Deutschrusse, „aber zu Hause konnten wir sie zweimal schlagen und beim extrem wichtigen letzten Spiel an der Zugspitze zwangen wir sie bis ins Penaltyschießen. Wir haben Respekt aber sicher keine Angst“, zeigt er die Stimmungslage im Tigerrudel auf. „Je nach dem welche Spieler schlussendlich auflaufen können, hat er auch schon so seine Vorstellungen zu Aufstellung und taktischen Feinheiten, gibt sie aber natürlich nicht unnötig vorher öffentlich preis. Die Spielanlage beider Teams ist ähnlich mit kompakter Defensive und schnell vorgetragenen Angriffen, da können Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Der Vorverkauf läuft für ein Wochentagsspiel gut und man kann also davon ausgehen, rassiges und stimmungsvolles Spitzeneishockey in Oberfranken zu sehen zu bekommen. Den vorzeitigen Klassenerhalt hat man nach einer bravourösen Hauptrunde schon sicher, wie es den Tigers zu Saisonbeginn fast niemand zugetraut hat. Doch die Mannschaft und ihr ganzes Umfeld erweckt nicht den Eindruck dass sie schon fertig ist mit ihrer „Reise in der zweit höchsten deutschen Eishockeyliga“.

Wichtige Info: Bei einem möglichen Unentschieden nach 60 Minuten gibt es ab jetzt je 20 Minuten Verlängerung mit 5 gegen 5 bis zum sudden death. Das bisherige 3 gegen 3 in der 5 Minuten Overtime mit anschließend möglichem Penaltyschießen gibt es nun nicht mehr.

Tickets für die Heimspiele des EHC finden sich hier: www.etix.com/ticket/v/11752/eisstadion-bayreuth-der-tigerk%E4fig?cobrand=Bayreuth