Leben vom und mit dem Tourismus: Neues Rekordjahr im Tourismus für Bamberg
Strategien für Nachhaltigkeit und Verträglichkeit
Dem Rekordjahr 2015 folgt das neue Rekordjahr 2016: Der seit Jahren zu beobachtende Boom beim Städtetourismus zeigt sich weiterhin besonders deutlich in Bamberg und so überrascht es nicht wirklich, dass für 2016 erneut eine herausragende Tourismusbilanz gezogen werden kann, die am 15. Februar im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt wurde: Für das Jahr 2016 weisen die Zahlen des Bayerischen statistischen Landesamtes für die gewerblichen Betriebe in der Stadt Bamberg 373.089 Gästeankünfte aus (+ 7,2 % gegenüber 2015). Die Gesamtübernachtungszahl steigerte sich um weitere 53.000 (+ 8,7 %) auf 659.854 Gästeübernachtungen – eine neuerliche Allzeit-Bestmarke.
2016 ist also das bis dato erfolgreichste Tourismusjahr Bambergs und dies gilt in besonderer Weise auch für das Bamberger Land. Die Stadt und die Gemeinden des Landkreises knacken erstmals die Übernachtungsmillion und kommen zusammen auf 1.057.000 Nächtigungen in Unterkünften mit 10 oder mehr Betten. „Bemerkenswert ist außerdem, dass diese Wachstumsraten in Bamberg seit mehreren Jahren deutlich über dem fränkischen, bayerischen und auch deutschlandweiten Durchschnitt liegen“, so Bürgermeister Dr. Christian Lange.
Die in den Jahren gewachsene, große Beliebtheit Bambergs als hochattraktives Reiseziel wurde zusätzlich durch das landesweite Jubiläum „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ befeuert. „Die vielfältigen, hochwertigen Tourismusangebote, die wir zu diesem Thema beisteuerten, haben die Palette der ohnehin schon großen Bandbreite an Reisemotiven nochmals spürbar erweitert“, erläuterte Tourismusdirektor Andreas Christel.
„Fest steht, dass die Tourismusbilanz 2016 einmal mehr Beleg ist für die enorme Anziehungskraft des Welterbes Bamberg!“
Tourismusdirektor Andreas Christel
Fast 84 Prozent aus dem Inland
Die Beliebtheit Bambergs als inländisches Reiseziel hat Bestand, denn der Zuwachs bei den deutschen Gästen ist deutlich stärker ausgeprägt als bei den Auslandsankünften. Für die insgesamt 313.997 inländischen Gäste wurden 553.525 Nächtigungen registriert – ein starker Zuwachs in Höhe von 9,2 %. Mit insgesamt 83,9 % Anteil am gesamten Übernachtungsaufkommen untermauerte der Inländerreiseverkehr seine Dominanz als Motor der Entwicklung.
Wichtigster Markt im Ausländerreiseverkehr war Europa mit über 73 Prozent Anteil an allen außerdeutschen Übernachtungen. Spitzenreiter innerhalb der Nationen blieben die USA (10.374 Ü, -5,3%). Auf Rang zwei folgte Österreich (9.689.114 Ü, +3,6%), knapp vor der Schweiz (9.600 Ü, +1,9%). Dahinter platzierten sich die Niederlande (5.617 Ü, +4,9%), gefolgt von Italien (6.090 Ü, -2,5%). Mit einem Plus von 6,5% und 106.329 Auslandsübernachtungen wuchs trotz schwieriger Rahmenbedingungen auch das internationale Publikum.
Im Jahresmittel waren in Bamberg 3.500 Betten in den gewerblichen Übernachtungsbetrieben verfügbar, rund 180 mehr als im Vorjahr. Als sehr erfreulich erachten es die Tourismus-Verantwortlichen, dass trotz dieser deutlich gewachsenen Bettenkapazität die Auslastung erneut gestiegen ist und mit 48,8 Prozent den letztjährigen Spitzenwert um 0,3 Prozentpunkte überflügelt.
Essenzieller Wirtschaftsfaktor und nachhaltiger Tourismus
Durch die rasante Entwicklung ist der Tourismus zu einem wesentlichen Wirtschafts- und Standortfaktor für Stadt und Region geworden, denn er schafft und sichert Arbeitsplätze, befördert Investitionen, sorgt für Vielfalt in Kultur und Gastronomie, bereichert die Freizeitinfrastruktur und die Einkaufslandschaft.
„Was wir aber nicht verkennen, ist die Tatsache, dass die vehemente Tourismusentwicklung mit kontinuierlich wachsenden Besucherzahlen den Lebensraum der heimischen Bevölkerung berührt und teilweise auch als Belastung empfunden wird“, räumte Bürgermeister Dr. Christian Lange ein. Vor diesem Hintergrund sei es eine Zielsetzung, die Bamberger verstärkt über das Tourismusgeschehen zu informieren und deren Interessen und Bedürfnisse zu berücksichtigen. So wurde die Lenkung und Entzerrung der Besucherströme bewusst vorangetrieben. Mit dem Fokus auf die Flusskreuzfahrttouristen wurden deren Stadtführungen in kleineren Gruppengrößen und auf unterschiedlichen Wegeführungen verträglicher gestaltet.
Im Rahmen der Dauerkampagne „Unser Bamberg – da schau her!“ ermöglichte man den Bambergern mit den Tagen des offenen Kreuzfahrtschiffes im November ein „Perspektivenwechsel“. Mehr als 2500 Bürger nutzten dabei die Gelegenheit, ein modernes Flusskreuzfahrtschiff in Augenschein zu nehmen und sich umfassend über das Flusskreuzfahrtsegment zu informieren. Zuvor konnten rund 50 glückliche Gewinner eine Flussreise von Nürnberg nach Bamberg genießen, samt Programm und Übernachtung an Bord der Avalon Passion – eine Aktion, die nachweislich die Sympathien vieler Bamberger Bürger gegenüber dem Flusskreuzfahrttourismus zu fördern vermochte.
Ausblick
Nach den Prognosen der großen deutschen Tourismusverbände wird auch 2017 der Städtetourismus der „Gewinner“ im Deutschlandtourismus sein. Damit sich das Welterbe Bamberg zusammen mit dem Bamberger Land weiterhin im Wettstreit der Reiseziele behaupten kann, wurden neue Angebote entwickelt und Arbeitsfelder definiert. „Neben dem touristischen Marketing setzen wir den Fokus für 2017 weiterhin auf die Tourismusakzeptanz und -verträglichkeit vor Ort“, so Bürgermeister Dr. Christian Lange. „Im Sinne des von uns angestrebten nachhaltigen Tourismus braucht es eine Balance zwischen den Interessen der Einheimischen und der Gäste. Damit auch in Zukunft in Bamberg viele vom Tourismus, vor allem aber alle mit dem Tourismus leben können.“
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