Bamberger Grüne gegen Abschiebung nach Afghanistan und für Neubewertung der Sicherheitslage
„Unverantwortlich, unmenschlich, mitleidlos“
„Es ist unfassbar, was gerade vorgeht“, fasst Ursula Sowa von den Bamberger Grünen die aktuell besonders in Bayern vorangetriebenen Abschiebungen nach Afghanistan zusammen: „Unverantwortlich, unmenschlich und mitleidlos.“ Die Grünen unterstützen deshalb die Kundgebung am heutigen Montag um 18 Uhr am Gabelmann und die geplanten montäglichen Mahnwachen.
In einem Dringlichkeitsantrag fordern auch die Landtags-Grünen in München, Abschiebungen nach Afghanistan umgehend auszusetzen und die Sicherheitslage in dem Gebiet neu zu bewerten. Von Bayern aus gibt es derzeit überdurchschnittlich viele so genannte „Rückführungen“, die großteils auch bereits gut integrierte Menschen treffen, wie allein zwei Beispiele von jungen Afghanen aus Bamberg und Umgebung zeigen.
GAL-Vorstandsmitglied Jonas Glüsenkamp zitiert aus dem UN-Jahresbericht 2016 für Afghanistan: 11.418 zivile Opfer der Kampfhandlungen würden dort gezählt und 636.500 neue Binnenflüchtlinge, die Hälfte davon Kinder. Das sei ein Anstieg von 66% im Vergleich zu 2015. „Vor diesem Hintergrund von Sicherheit zu sprechen und den abgeschobenen Menschen zu empfehlen, halt in eine sichere Region auszuweichen, ist zynisch. Unsere Möglichkeiten zur Unterstützung der derzeit in Deutschland lebenden Afghanen sind nicht erschöpft“, so Jonas Glüsenkamp.
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