Die Möglichkeiten sind da: Bamberger Szene braucht endlich mehr Raum für Kultur
Gemeinsame Pressemitteilung Bamberger Kurzfilmtage und kontakt – Das Kulturprojekt
Die Bamberger Subkultur ist lebendig wie lange nicht. Das beweisen unter anderem zwei etablierte, aber rein ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen: Die soeben zu Ende gegangenen Bamberger Kurzfilmtage und kontakt – das Kulturfestival. Nicht nur wegen ihres hochwertigen Programms, sondern auch wegen ihrer einzigartigen Atmosphäre, wegen des Gefühls, das sie vermitteln, sind beide Festivals aus der Bamberger Kulturszene nicht wegzudenken.
Was beide vereint, ist der Wunsch nach einem festen Ort. Denn das ist es, was der Bamberger Subkultur, bei aller Leidenschaft für die Sache, fehlt: Raum. Dass für die unabhängige Szene nicht zuletzt durch den Wegfall des Morph Clubs ein Vakuum entstanden ist, ist oft genug formuliert worden. kontakt – Das Kulturprojekt muss Jahr für Jahr erneut nach Räumen für seine Veranstaltungen suchen. Den Kurzfilmtagen geht es mit ihrem beliebten – und für die Refinanzierung nicht unwichtigen – Kurzfilmclub genauso. Beide Teams müssen neben der künstlerischen Arbeit viel Zeit und Energie in die Suche nach geeigneten Räumen stecken.
Dieser große Aufwand, das haben die vergangenen Monate gezeigt, ist unnötig. Denn der geeignete Raum ist da; und steht leer. Die ehemalige Gastronomie des Schlachthofs hat sich als idealer Kurzfilmclub erwiesen. Ein Projekt, das auch möglich war, weil das kontakt – Das Kulturprojekt diesen Raum nach zweijähriger Diskussion mit der Stadt Bamberg bespielen durfte und hier bereits zwei „Schlachthof-Weekender“ erfolgreich durchgeführt hatte. Die Größe und das Flair des Raums sind nahezu ideal, sowohl für Ausstellungen als auch für Konzerte, es gibt weniger Anwohner*innen als in der eng besiedelten Innenstadt – und trotzdem liegt er nah genug am Zentrum, um entsprechend angenommen zu werden. Mehrmals musste wegen großen Andrangs bei den Veranstaltungen ein Einlassstopp verhängt werden.
Initiativen wie kontakt, die Kurzfilmtage, Kulturquartier Lagarde und viele weitere beweisen das große Potential, das Bamberg im kulturellen Bereich hat. „Die vielen Ehrenamtlichen, die Künstler und ihre Ideen sind ein ungenutztes kulturelles Kapital, solange Räume nicht oder erst nach langwierigen Auseinandersetzung zur Verfügung gestellt werden“, stellt Thomas Paulmann vom Team der Kurzfilmtage fest. „Während andere Städte in vielerlei Hinsicht von selbstorganisierten, kulturellen Einrichtungen profitieren, fehlen diese Möglichkeiten in Bamberg fast vollständig“ ergänzt Lena Bittlmayer vom kontakt – Team.
Auch im Bereich der ehemaligen Lagarde-Kaserne befinden sich Räume, die in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen können. Bis diese der Stadt gehören, stellt der Schlachthof einen idealen Übergangsort dar – vielleicht sogar mit langfristiger Perspektive. Eine Vielzahl engagierter Bamberger*innen steht bereit, um Bamberg auf diesem Weg lebenswerter zu machen. Es wäre schade, wenn ihnen die Chance dazu verwehrt bliebe.
Die genannten Vereine treten daher mit dem Wunsch an die Stadt Bamberg, die Nutzung der genannten Räume zu ermöglichen.
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