Sonntagsgedanken: Der wahre Schatz
Das Schiff strandet an einer einsamen Insel. Die Mannschaft kann sich retten und auch noch einen Sack Weizen. Beim Landgang entdecken sie fruchtbares Ackerland und sähen den Weizen aus. Da erspäht einer in den Furchen etwas Glänzendes, Gold! Sofort ist alles Ackern und Säen vergessen. Jeder stürzt sich mit Feuereifer auf das Feld, gräbt mit Ästen und bloßen Händen. Man streitet und schlägt sich um die wenigen Schaufeln. Schließlich kommt es zum offenen Kampf jeder gegen jeden. Einer überlebt. Er ist reich. Aber was soll er mit seinem Gold anfangen? Bei der Rangelei ist das Saatgut verloren gegangen und es wächst nichts Essbares auf der Insel. Er hat nicht einmal mehr Kameraden, mit deren Hilfe er das gestrandete Schiff vielleicht wieder seetüchtig machen könnte. So muss er jämmerlich verhungern, der ach so reiche Mann.
So steht´s mit uns Menschen: Wir haben auf diesem Planeten Gottes Wort, die Frohe Botschaft. Sie muss ausgesät werden wie Saatkorn, aber wir müssen sie pflegen, wir brauchen Geduld. Wir müssen uns täglich neu von Gott verwandeln lassen. Aber die Gier nach Geld, nach Freiheit und Spaß zerstört so oft die menschlichen Beziehungen, macht viele immer einsamer, weil sich Freunde, Verwandte, Partner von diesen Egoisten abwenden. Doch es gibt einen Ausweg: Täglich streckt uns Gott seine Hand entgegen. Der „Schächer am Kreuz“, also einer der beiden Gauner, die mit Christus gekreuzigt wurden, hat buchstäblich in letzter Minute diesen Rettungsring Gottes ergriffen. So dürfen auch wir niemanden abschreiben, der unseren Vorstellungen wiederspricht. Freilich gibt es für jeden auch ein zu spät.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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