Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim und Uni Erlangen stellen Studie zum „Kompetenzprofil Lebensmittel“ vor

Prof. Dr. Tobias Chilla (links sitzend) und Dipl.-Geogr. Markus Neufeld stellen dem Plenum die Studie vor
Prof. Dr. Tobias Chilla (links sitzend) und Dipl.-Geogr. Markus Neufeld stellen dem Plenum die Studie vor

Der Lebensmittelbranche auf den Zahn gefühlt

Rund 30 Teilnehmer folgten am vergangenen Montag der Einladung der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim (WiR.) zur Vorstellung der Studie „Kompetenzprofil Lebensmittel in der Region Bamberg-Forchheim“ ins Landratsamt nach Bamberg. „Die Branche erfährt nicht immer die Aufmerksamkeit, die ihr zusteht, obwohl Sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region ist.“ stellt Forchheims Landrat Dr. Hermann Ulm in seiner Begrüßung fest. Um dies zu ändern erarbeitete das Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter Leitung von Prof. Dr. Tobias Chilla eine Studie im Auftrag der WiR. Die Studie betrachtet Struktur, Dynamik und regionale Verflechtung des lebensmittelverarbeitenden Gewerbes im Raum Bamberg-Forchheim.

Die Branche verzeichnet in der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim eine überdurchschnittlich hohe Beschäftigung, sowohl im Vergleich zu Oberfranken als auch im Vergleich zu Gesamtbayern. Besonders der Teilbereich der Getränkeherstellung zeigt sich hier extrem dynamisch. Gegenüber den Leitbranchen wie der Metall- und Elektroindustrie oder des Automotive-Bereichs gewinnt der Lebensmittelbereich zunehmend an Relevanz. Die über 400 Betriebe in Stadt und Landkreis Bamberg und Forchheim sichern rund 4.300 Arbeitsplätze und steigern ihre Umsätze seit Jahren.

In persönlichen Gesprächen wurden für die Studie 20 Unternehmen nach ihren branchenspezifischen Einschätzungen gefragt. Hier zeigt sich, dass die Branche nicht nur besonders vielseitig ist, sondern die Betriebe auch ganz unterschiedlich aufgestellt sind. Viele Betriebe beziehen Ihre Vorprodukte aus der Region. Hierzu zählen vor allem die Brauereien und Mälzereien sowie fleisch- und obstverarbeitende Betriebe. Die Absatzmärkte variieren allerdings. Während einige vor allem regional verkaufen, setzen andere die regional hergestellten Produkte hauptsächlich national oder darüber hinaus ab. Wieder andere Unternehmen beziehen ihre Vorprodukte von weit her und exportieren in alle Welt. Die Region dient in diesem Fall als reiner Produktionsstandort. Die enorme Vielseitigkeit der Branche im Blick, haben die Experten aus Wirtschaft, Kammern, Politik und Verwaltung konkrete Handlungsempfehlungen für die Branche diskutiert.

An fünf verschiedenen Stationen wurden die Themen Exportorientierung, Innovationsförderung, E-Commerce und Vertrieb, Bildung und Qualifizierung sowie die institutionelle Vernetzung diskutiert. Der Aufsichtsratsratsvorsitzende der WiR., Landrat Dr. Hermann Ulm, bedankte sich in seinem Schlusswort bei den Anwesenden für die rege Mitarbeit und zeigte sich gespannt auf den endgültigen Abschlussbericht der FAU, in den die gewonnenen Erkenntnisse eingearbeitet werden.