Forchheimer Shotokan – Zentrum: Schwarzgurt für Hans Rosemann, 64 Jahre

Hans Rosemann (Mitte) mit den Prüfern Bundestrainer Karamitsos (links) und Gunar Weichert
Hans Rosemann (Mitte) mit den Prüfern Bundestrainer Karamitsos (links) und Gunar Weichert

Ein achtsamer Meister

Mit Hans Rosemann hat ein weiterer Karatesportler aus dem Forchheimer Shotokan – Zentrum Meisterwürden erlangt: Der 64jährige, seit 2000 wohnhaft in Kauernhofen, bestand am Wochenende in Frankfurt am Main die Prüfung zum schwarzen Gürtel vor dem Bundestrainer des Deutschen Karate Verbandes DKV Efthimios Karamitsos (7. Dan, Frankfurt) und Gunar Weichert (Mendig, ebenfalls 7. Dan).

Rosemann, zeitlebens sportaktiv, begann 2009 in Neuses mit dem Karatesport und wechselte 2012 zum Forchheimer Verein, zugleich vom kaum definierbaren „Okinawa – Karate“ zur weltweit verbreitetsten Stilart „Shotokan“, benannt nach der ersten Trainingshalle des Begründers Funakoshi Gichin. Der Forchheimer Trainergilde fiel der engagierte Sportler rasch auf, zunächst aufgrund seiner immensen Grundkraft, die zweifelsohne herstammte vom intensiven Training als Gewichtheber der Bundesliga, der Rosemann mehr als 10 Jahre lang für Donaueschingen angehörte. Persönliche Rekorde in 1981 mit 130 kg im Reißen und 170 kg im Stoßen bei einem Körpergewicht von 84 kg und mehrere Medaillen bei Deutschen Mannschaftsmeisterschaften waren sichtbarer Lohn, einmal auch die Einzel – Landesmeisterschaft von Baden – Württemberg.

Im Shotokan – Karate musste er nach heutigem Bekunden gleichwohl „von nahezu Null“ beginnen, z.B. zunächst die streng vorgeschriebenen und eben weltweit in allen Einzelheiten gleich ausgeführten Formenläufe („Kata“) von Grund auf erlernen. Seine heutigen Trainer und Mitstreiter bescheinigen Rosemann Durchhaltevermögen, Athletik und „Herz“ auf seinem langen Weg zum Karatemeister.

Ob seine vier Huskies, Schlittenhunde, jetzt noch mehr Respekt vor ihrem Rudelführer haben, sei dahingestellt. Wenn Rosemann aber demnächst wieder allein mit seinen Hunden im hohen Norden Finnlands, Schwedens oder Norwegens für Wochen auf Tour gehen wird, sind Tugenden gefordert, die auch im Karate große Bedeutung haben: Achtsamkeit auf andere, anderes und sich selbst, Respekt vor- und miteinander und die daraus resultierende Rücksichtnahme.

Oliver Schnabel