IHK-Digitalisierungs-Check gibt Aufschluss über den Digitalisierungsgrad der Wirtschaft
„Wie digital ist mein Unternehmen?“
Wie digital sind Oberfrankens Unternehmen? Ist ein guter Onlineshop schon eine Digitalstrategie? Und ist digital wirklich immer besser als analog? Die Digitalisierung stellt die Geschäftsführer kleiner und mittelständischer Unternehmen vor viele Fragen. Und vor eine Herkulesaufgabe: Sie müssen prüfen, wo eine Umstellung etalierter Prozesse auf digitale Alternativen sinnvoll ist – und dazu die Handlungsfelder identifizieren, die das größte Potenzial bergen. Mit dem von der IHK entwickelten Digitalisierungs-Check erhalten sie jetzt ein Diagnose-Werkzeug, das in kurzer Zeit einen Rundum-Überblick über die Digitalisierungsgrade in allen Kernbereichen des Unternehmens verschafft.
„Digitalisierung ist kein Hype, der einfach wieder vorübergeht. Gerade der Mittelstand wird von allen Seiten zum digitalen Handeln aufgefordert – schließlich gilt er als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, betont Norbert Schug, IT-Leiter und Prokurist beim Unternehmen LAMILUX. Er hat als Mitglied der Arbeitsgruppe Digitalisierung des IHK-Innovationsausschusses an der Entwicklung des Digitalisierungs-Checks mitgewirkt. Seiner Einschätzung nach sind viele Unternehmen zu wenig bis gar nicht auf die Digitalisierung vorbereitet und werden bislang im Labyrinth der digitalen Lösungen und Strategien allein gelassen. „Der Digitalisierungs-Check der IHK für Oberfranken Bayreuth ist das ideale Werkzeug, um das Unternehmen im Hinblick auf Digitalisierung zu durchleuchten und auf den richtigen Kurs zu bringen“, so Schug.
Mit Hilfe eines systematischen Kriterienkatalogs werden Daten- und Informationssicherheit, die technischen Reifegrade, Potenziale zur Erschließung neuer Geschäftsfelder, Automatisierungsgrade, Optionen zur Neugestaltung von Kunden-, Lieferanten- und Mitarbeiterprozessen, sowie Potenziale zur digitalen Auswertung von Produktionsdaten im Unternehmen analysiert. „Daraus leiten sich entlang einer Roadmap kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Strategieempfehlungen und Entwicklungsoptionen ab“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen. Analysen und Empfehlungen beruhen auf Expertenwissen aus Wissenschaft und Wirtschaft und dienen dazu, kritische Punkte im Geschäftsbetrieb zu hinterfragen: Was funktioniert bereits gut? Welche Hindernisse gibt es? Was muss sich im Betrieb ändern, damit die digitale Transformation gelingt? Die Priorisierung der einzelnen Handlungsfelder hilft dabei, die optimale Umsetzungsreihenfolge festzulegen. Anschließend kann mit konkreten Handlungsanweisungen an die Fachabteilung im Haus oder an einen Dienstleister herangetreten werden.
„Die Digitale Transformation ist speziell für den Mittelstand eine große Chance, um smarte Produkte und Services für neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, sagt Christian Baier, Director IT-Infrastructure bei der REHAU AG. „Gerade die oberfränkischen Unternehmen haben die dafür notwendige Agilität und Innovationskraft.“ Jedes Jahr werden über 1000 neue Patente angemeldet – zweimal so viele wie im Bundesdurchschnitt – und es gibt überproportional viele Hidden Champions, nämlich viermal so viele wie im Bundesdurchschnitt. „Wichtig ist“, so Baier, „dass eine Digitalisierungs-Roadmap in der Unternehmensstrategie fest verankert wird.“
Unternehmen, die den IHK-Digitalisierungs-Check durchführen wollen, wenden sich bei der IHK an Peter Wilfahrt, Leiter Referat IT-Sicherheit, unter der Telefonnummer 0921/886-470 oder per E-Mail an wilfahrt@bayreuth.ihk.de. Der Zeitaufwand beträgt etwa zwei bis drei Stunden, das Angebot ist für Mitgliedsunternehmen kostenfrei. Im Anschluss unterstützt die IHK gerne bei der Suche nach externen Partnern und IT-Dienstleistern und erläutert, wie deren Leistungen durch den „Digitalbonus“ der Bayerischen Staatsregierung gefördert werden können.
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