Bamberger Stadtspitze solidarisiert sich mit Erzbischof Schick

Symbolbild Religion

„Demokratische Grundordnung wird angegriffen“

Rückendeckung für den Bamberger Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick: Die Bamberger Stadtspitze solidarisiert sich mit der Erklärung des Erzbischofs zur grundsätzlichen Wählbarkeit eines islamischen Bundespräsidenten. Damit, so Oberbürgermeister Andreas Starke und die Bürgermeister Dr. Christian Lange und Wolfgang Metzner, wird „die Verfassungslage unseres Grundgesetzes wiedergegeben, nicht mehr und nicht weniger.“

Die Bürgermeister der Welterbestadt Bamberg verurteilten die Hasstiraden der AfD und ihrer Sympathisanten gegen den Bamberger Oberhirten, in den sozialen Netzen „auf das Schärfste, weil damit nicht nur unser Erzbischof, sondern auch die freiheitlich demokratische Grundordnung angegriffen wird.“ Wenn darüber hinaus Morddrohungen ausgesprochen werden, seien nun die Ermittlungsbehörden gefordert, konsequent die Urheber dieser strafrechtlich relevanten Handlungen zu verfolgen.

Anlass für die deutlichen Solidaritätserklärungen durch die Bamberger Bürgermeister waren die „Attacken gegen einen wichtigen Repräsentanten der Kirche, der mit seiner Offenheit dafür gesorgt habe, dass auch bei der Wahl des Bundespräsidenten Toleranz, Respekt und verfassungsrechtlich geschützte Prinzipien eingehalten werden müssen.“ Schicks Hinweis auf die Wählbarkeit von Personen ohne Rücksicht auf ihre Religionszugehörigkeit sei „eine rechtsstaatliche Selbstverständlichkeit“ und werde nun von der AfD missbraucht, um „übel zu hetzen und sogar zu kriminellen Handlungen aufzurufen.“ Damit werde, so Oberbürgermeister Andreas Starke, „eine Grenze überschritten. Nun ist der Zusammenhalt aller Demokraten gefordert.“ Man sei dem Erzbischof dankbar dafür, dass er sich von der AfD nicht einschüchtern lasse und klar Position bezogen habe.

Erzbischof Schick hatte bei einer Podiumsdiskussion in Nürnberg, auf die Frage, ob die Kirche auch einen Muslim als Staatsoberhaupt akzeptieren würde, geantwortet, dass die Kirche eine jede demokratische Entscheidung akzeptieren werde. Seither wird der Bamberger Erzbischof in sozialen Netzwerken massiv angegriffen, diffamiert und attackiert. Die Angriffe reichen bis hin zu Morddrohungen.