SPD-Ortsverein diskutiert mit dem ADFC die Fahrradpolitik in Forchheim

„Erschütternde Bordsteinkanten und mangelhaftes Baustellenmanagement“, das waren die einleitenden Worte des ADFC-Vorstands Frank Wessel bei der Ortsvereinssitzung der SPD. Der SPD-Vorstand hatte Vertreter des ADFC zu diesem Gespräch eingeladen, um sich über die Situation des Fahrradverkehrs in und um Forchheim fachlichen Rat zu holen.

In der Einleitung zur Diskussion wurde allgemein positiv bewertet, dass sich in immer mehr Ländern eigene Radverkehrsstrategien entwickelten und damit dem allgemeinen Trend der erhöhten Nutzung des Fahrrads Rechnung getragen würde. Nur noch ein Drittel der Fahrradnutzer tun dies ausschließlich im Freizeitbereich (Quelle: BMVBS – 2013).

Der ADFC, so der Vorsitzende, wünsche sich von den politischen Gremien der Stadt mehr Flexibilität und Einfühlvermögen für die Belange der Radfahrer. Es sei beispielsweise ein Leichtes, die Bordsteinhöhe ab sofort bei neu zu errichtenden Straßen auf null zu reduzieren, um mit den Fahrrädern leicht auf die Radwege auffahren zu können. Leider erlebe man in Forchheim an vielen Stellen noch Kanten von mehreren Zentimetern, nur weil die Norm dies eben noch zuließe.

Auch bei der Umsetzung von Umleitungen für Fahrräder beispielsweise im Baustellenbereich würde man sich beim ADFC freuen, wenn die verantwortlichen Ämter sich ebenfalls fachkundigen Rat einholen würden, um Gefahrenstellen frühzeitig zu entschärfen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Der SPD Ortsverein kam zu dem Schluss, dass ein sinnvolles Nebeneinander von PKW, Fahrrädern und Fußgängern nur durch rücksichtsvolles Verhalten aller Parteien möglich ist, wenn man sich Verkehrsräume teilen muss. „Auf das erfolgreiche Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure kommt es an, wenn Fahrradpolitik erfolgreich umgesetzt werden soll“, so der stellvertretende OV-Vorsitzende Ali Karabag. „Es wäre doch schön, wenn wir in der Bevölkerung gemeinsam mehr Begeisterung für das Fahrrad entfachen könnten und durch eine stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs in der Stadt- und Verkehrsplanung mehr sichere Radwege schaffen könnten“.

Die SPD-Mitglieder beschlossen, sich auch die Meinung von den Bürgern einzuholen und in der Fußgängerzone dazu im Frühjahr einen Infostand abzuhalten. Außerdem soll im Frühjahr eine Fahrradtour mit dem ADFC stattfinden, um die positiven und ggfs. auch negativen Umsetzungen im Fahrradwegesystem der Stadt „hautnah“ zu erfahren.