Tipps der Oberfränkischen Polizei zum Einbruchschutz

Symbolbild Polizei

Geben Sie Einbrechern keine Chance

OBERFRANKEN. Ein Wohnungseinbruch bedeutet für die Geschädigten häufig nicht nur einen materiellen Schaden. Die Tatsache, dass sich unbekannte Fremde in den eigenen vier Wänden aufgehalten haben, ist für viele Opfer ein schwer zu verkraftender Eingriff in die Privatsphäre und bringt deshalb nicht selten psychische Belastungen mit sich. Zum „Tag des Einbruchschutzes“, am Sonntag, 30. Oktober 2016, der jährlich am Tag der Zeitumstellung stattfindet, will die Oberfränkische Polizei unter dem Motto „Eine Stunde für mehr Sicherheit“, erneut für das Thema Einbruch sensibilisieren. Die Bürger sollen die dadurch gewonnene zusätzliche Stunde nutzen, um sich über Einbruchschutz zu informieren und die Sicherheitsempfehlungen der Polizei in ihrem Alltag umzusetzen.

Besonders in den Herbst- und Wintermonaten nutzen Einbrecher die früh einsetzende Dämmerung und die Abwesenheit der Wohnungsinhaber zu Einbrüchen. Entgegen landläufiger Meinungen erfolgen Einbrüche auch häufig zur Tageszeit, zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, wie etwa zur Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Meist nur mit einem Schraubendreher ausgestattet, überwinden Einbrecher ungesicherte Fenster und Türen in wenigen Sekunden. Dabei handelt es sich oft um Gelegenheitseinbrecher, die an jedem Haus und jeder Wohnung interessiert sind, wo ohne großen Aufwand schnelle Beute gemacht werden kann.

Knapp jeder zweite Einbruch scheitert

Mit 406 Fällen von Wohnungseinbruchsdiebstählen im Regierungsbezirk, registrierte die Oberfränkische Polizei im Jahr 2015 eine Zunahme dieser Straftaten um 6,3 Prozent (2014: 382). Auch für das laufende Kalenderjahr zeichnet sich eine leicht steigende Tendenz dieses Phänomens ab. Verglichen mit den Zahlen anderer Polizeiverbände, passieren in Oberfranken dennoch die wenigsten Einbrüche in ganz Bayern.

Gleichzeitig ist der Anteil vollendeter Einbruchsfälle gesunken. Knapp die Hälfte aller Einbrüche in Oberfranken blieb im Versuchsstadium stecken – nicht zuletzt ist dies auch auf Verbesserungen bei den Sicherungsmaßnahmen zurückzuführen. Aber auch durch richtiges Verhalten und durch aufmerksame Nachbarn werden Einbrüche verhindert.

Hohe Aufklärungsquote in Oberfranken

Dem steigenden Trend an Einbrüchen will die Polizei in Oberfranken mit einer professionellen Spurensicherung an den Tatorten und einer intensivierten Täterfahndung auch weiterhin entgegenwirken. So konnte die oberfränkische Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich im vergangenen Jahr auf beinahe 30 Prozent gesteigert werden. Die bayernweite Aufklärungsquote liegt hier bei knapp 16 Prozent.

Erst am Freitag gelang es Polizeibeamten in Bayreuth ein Einbrecher-Trio dingfest zu machen, das in der Nacht vorher in einen Computerladen eingestiegen war und mit mehreren hundert Euro Bargeld und einem Computer zunächst unerkannt entkam. Beamte der Bayreuther Stadtinspektion hatten den Wagen mit den drei Männern im Stadtgebiet kontrolliert. Nachdem sich bereits bei der Kontrolle erste Verdachtsmomente ergaben, konnten die Polizisten gemeinsam mit Kriminalbeamten das Trio des Einbruchs in das Computergeschäft überführen. Die drei osteuropäischen Tatverdächtigen sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Kriminalpolizeiliche Fachberater informieren kostenlos

Neben den Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen setzt die Oberfränkische Polizei vor allem auf die Präventionsarbeit. Über die vielfältigen Möglichkeiten zur Sicherung vom Eigenheim informieren kostenlos die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof mit ihren kompetenten und erfahrenen Ansprechpartnern. Verhaltenstipps werden dort im Zusammenwirken mit den Sicherungseinrichtungen verständlich erklärt und individuell auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Haus- und Wohnungsbesitzer abgestimmt. Denn je schwerer es den Tätern gemacht wird, desto eher rücken sie ohne Beute auch wieder ab. Beliebte Angriffsstellen sind vor allem Haus- und Wohnungstüren, Fenster und Terrassentüren.

Einfache Tipps für mehr Sicherheit

Mit den folgenden Verhaltensregeln kann auch jeder Einzelne das Risiko minimieren, Opfer eines Einbruchs zu werden:

  • Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – sperren Sie unbedingt Ihre Haustür ab.
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck!
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit beispielsweise in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
  • Praktizieren Sie Nachbarschaftshilfe! Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn und erwecken Sie einen bewohnen Eindruck, indem Sie beispielsweise den Briefkasten leeren oder die Rollläden zur Nachtzeit schließen.
  • Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück.
  • Notieren Sie sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen.
  • Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei und auch ihre Nachbarn!

Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie auch unter www.k-einbruch.de der Webseite der im Herbst 2012 von der Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft gestarteten Einbruchschutzkampagne K-EINBRUCH. Die oberfränkischen Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen finden Sie unter folgendem Link im Internet: http://www.polizei.bayern.de/oberfranken/schuetzenvorbeugen/beratung/adressen/