50 Jahre Erzbischöfliches Abendgymnasium Bamberg
Erzbistum hält an einzigartiger Bildungsstätte in Oberfranken auch in Zukunft fest
Seit 50 Jahren bietet das Erzbischöfliche Abendgymnasium (EAG) in Bamberg die Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur zu erlangen. Dieses Jubiläum wurde am Samstag mit einem Festakt und einem Gottesdienst im Karamelitenkloster gefeiert.
Als Grund dieser jahrelangen Erfolgsgeschichte des einzigen Abendgymnasiums in Oberfranken machte Schulleiter Stephan Reheuser die gegenseitige Wertschätzung, den Respekt und die Anerkennung in der Schule aus. Dies werde besonders durch das Betreuungsverhältnis von zwei Schülern auf einen Lehrer deutlich, so der Studiendirektor. Zu einem ähnlichen Schluss kam die Vorsitzende des Vereins der Ehemaligen und Freunde des EAG, Mechthildis Boksch: „Die Schule als soziale Einrichtung fördert das respektvolle Miteinander und damit auch die Persönlichkeitsentwicklung.“ Schülersprecherin Xenia Hagelgans sprach sogar von einem „Familienersatz“
Wie wichtig Kirche in diesem Lernumfeld ist, betonte Generalvikar Georg Kestel, der den Festgottesdienst zelebrierte. In seiner Predigt beschrieb er den Glauben als letzte Instanz einer pluralistischen Gesellschaft. „Neben den vielen Kenntnissen, die wir in der heutigen Zeit brauchen, darf dieser Platz nicht leer bleiben“, betonte Kestel. Auch in Bildungsfragen, dem Kerngebiet eines Gymnasiums, sei dieser Aspekt sehr wichtig. Die Weisheit und Bildung drücke sich dadurch aus, dass man die Gebote Gottes beachte. „Wir bitten darum, dass Gott den Segen vom Abendgymnasium in den nächsten Jahren nicht nimmt“, so der Generalvikar.
Der Leiter der Schulabteilung im Ordinariat, Hans-Dieter Franke, dankte den Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement und betonte die Unerlässlichkeit der Einrichtung: „Gäbe es das Abendgymnasium noch nicht, so müsste es erfunden werden.“ Er sicherte außerdem die weitere ideelle, personelle und finanzielle Unterstützung durch das Erzbistum als Träger der Schule zu.
Landrat Johann Kalb und der stellvertretende Kultus-Ministerialbeauftrage für Oberfranken, Markus Köhler, erinnerten vor allem an die Gründungszeit des Gymnasiums. Diese sei eine Zeit des Umbruchs gewesen, so Köhler. Nach dem Krieg habe vielen Erwachsenen die Möglichkeit zur Bildung gefehlt, ergänzte Kalb. Gerade aus dieser Erfahrung heraus müsse die Schule für mindestens weitere 50 Jahre erhalten werden.
Im Anschluss an die Grußworte hielt Pädagogikprofessor Hans-Günther Roßbach von der Universität Bamberg einen Festvortrag über den Erfolg von „untypischen“ Bildungswegen. Der Festakt schloss mit einem Empfang in den Räumen der Schule ab.
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