Handwerkskammer meldet: Mehr Realschüler und Abiturienten im Handwerk
Mehr als 5.000 junge Frauen und Männer durchlaufen derzeit eine Berufsausbildung im Handwerk. Immer mehr wird eine handwerkliche Ausbildung auch für Realschüler und Abiturienten interessant. Inzwischen haben 35,3 Prozent und damit mehr als ein Drittel der Lehrlinge im Handwerk einen Realschul- oder gleichwertigen Abschluss, und knapp 10 Prozent der Lehrlinge (9,4 Prozent) im oberfränkischen Handwerk haben inzwischen Abitur. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren hatten 4,2 Prozent der Lehrlinge Abitur und 25,8 Prozent einen Realabschluss, vor 10 Jahren waren es 2.5 Prozent bzw. 17,6 Prozent.
Für das Handwerk ist dieser Trend sehr erfreulich, so Handwerkskammer- Präsident Zimmer. Einerseits, weil die Zahl der Absolventen der Mittelschulen gesunken und hier natürlich ein gewisser Ausgleich geschaffen wird. Zum anderen ist dies aber auch der Beweis, dass es im Handwerk viele anspruchsvolle Handwerksberufe gibt, die auch höher qualifizierten Schülerinnen und Schülern genügend Möglichkeiten geben, sich zu entfalten und selbst zu verwirklichen. In technischen Berufen wie Feinwerkmechaniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Mechatroniker oder Elektroniker, aber auch in Kreativberufen wie Maler und Lackierer oder Schreiner. Außerdem hat es sich mittlerweile herumgesprochen, dass eine Weiterbildung zum Handwerksmeister finanziell, aber auch von den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten her eine gleichwertige Alternative zum Studium darstellt. Und dass man als Handwerksmeister auch studieren kann.
Wir führen das steigende Interesse der Realschüler und Abiturienten am Handwerk auf den Erfolg der Imagekampagne des deutschen Handwerks zurück, die die Jugend mit ihrer eigenen Sprache und ihren eigenen Bilderwelten erreicht. Aber auch unsere eigene Nachwuchskampagne ist erfolgreich. Bei unseren Berufsmessen Handwerk kommen jedes Jahr 4.000 Schülerinnen und Schüler in unsere Schulungszentren und erleben hautnah, was Handwerk ist. Zusätzlich haben wir mit unserem Handwerkspatenkonzept ein gutes Instrument, um direkt vor Ort in den Schulen die praxisorientierte Berufsorientierung durch Berichte von Handwerksmeistern zu bereichern.
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