Klinikum Bayreuth: 19. Deutscher Lungentag am 10. September
Tuberkulose: die unbegründete Angst
Tuberkulose – das klingt gefährlich. „Die Krankheit wird dämonisiert“, sagt Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am Klinikum Bayreuth, im Vorfeld des 19. Deutschen Lungentags am Samstag, 10. September. Steppert: „Tuberkulose können wir nicht nur behandeln. Wir können sie heilen.“
In diesen Tagen geht die Angst wieder um. Flüchtlinge aus Ländern, in denen die Tuberkulose verbreitet ist, kamen in den vergangenen Monaten nach Deutschland. Eine Gefahr, dass sich die Krankheit neu ausbreiten könnte? Die sieht Steppert nicht. „Das Gesundheitsamt hat uns im Klinikum Bayreuth im vergangenen Jahr etliche Patienten mit Verdacht auf ansteckende Tuberkulose zugewiesen“, sagt der Chefarzt. „In keinem einzigen Fall lag bisher eine tatsächliche Ansteckungsgefahr vor.“ Und: Für Menschen, die ein funktionierendes Abwehrsystem haben, ist die Gefahr, an Tuberkulose zu erkranken, eher gering. Das haben Untersuchungen bei Familienangehörigen von ansteckenden Patienten bewiesen. Gesunde Angehörige haben sich nur in seltenen Fällen angesteckt.
Gefährlicher ist da die „gemeine“ Lungenentzündung. Die Lungenentzündung ist auch in den westlichen Industrieländern die häufigste zum Tode führende Infektion und steht in der Todesursachenstatistik weltweit an dritter Stelle. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder, alte Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen. Auch die schwere chronische Atemwegserkrankung nimmt zu und steht in der Todesfallstatistik 2014 in Deutschland an fünfter Stelle.
In beiden Fällen führt eine frühzeitige, gezielte Behandlung dazu, den Krankheitsverlauf zu verkürzen und die Prognose zu verbessern. Durch eine Impfung, gerade älterer und vorerkrankter, Menschen lässt sich auch der häufig schwere Verlauf der Pneumokokken-Lungenentzündung entscheidend verbessern.
Über die Infektionskrankheit Tuberkulose, die durch Bakterien übertragen wird, über deren Hintergründe und Behandlung informiert Dr. Steppert am Samstag, 10. September, ab 14 Uhr im Konferenzraum 4 des Klinikums Bayreuth, Preuschwitzer Str. 101. Ab 14.30 Uhr spricht Dr. Josef Federhofer, Assistenzarzt der Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin zum Thema „Fieber, keine Luft?“. Beim 19. Deutschen Lungentag im Klinikum Bayreuth haben Patienten, Angehörige und Interessierte zudem die Möglichkeit, sich über die Funktionsweise der Lunge und Lungenfunktionstests zu informieren und das Schlaflabor am Klinikum Bayreuth kennenzulernen.
Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Der Veranstaltungsort im Klinikum am Roten Hügel ist ausgeschildert.
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