Große Beteiligung bei der Suche nach dem "Oberfränkischen Wort des Jahres"

Daham, arch schee, Brunskarter oder Seidla. Dies sind nur einige Vorschläge von Prominenten wie dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der Landtagspräsidentin Barbara Stamm oder der oberfränkischen Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz zum Oberfränkischen Wort des Jahres. Hunderte weitere Favoriten für den Nachfolger des „Wischkästla“ sind bereits bei der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken eingegangen. Nun befindet sich die Suche auf der Zielgerade: Am 25. September wird beim Mundart-Theater-Tag im Bauernhofmuseum Kleinlosnitz das Oberfränkische Wort des Jahres 2016 verkündet. Mitmachen kann jeder.

„Daham“ sei sein fränkisches Wort, erklärte der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer am Rande des Tags der Franken in der Hofer Freiheitshalle. Für die Landtagspräsidentin Barbara Stamm sei Franken „arch schee“ und der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner findet die Umschreibung „Brunskarter“ als Ersatzkartenspieler für einen gelungenen regionaltypischen Ausdruck. Das Seidla sei im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots das Dialektwort der Stunde, meint hingegen die oberfränkische Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz. Die Videos mit den Vorschlägen weiterer prominenter Oberfranken finden Sie auf der Homepage der KulturServiceStelle (Shortlink: http://goo.gl/8A4JRX).

„Die oberfränkische Mundart ist so vielfältig wie der Regierungsbezirk selbst. Das sieht man schon an den vielen tollen Einsendungen, die unsere KulturServiceStelle zum Oberfränkischen Wort des Jahres 2016 bereits bekommen hat“, freut sich Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler über die gute Resonanz bei der Suche nach einem Nachfolger für das „Wischkästla“. Der Bezirk hatte mit dem Medienpartner Extra Radio aus Hof im vergangenen Jahr erstmals dazu aufgerufen, ein oberfränkisches Wort des Jahres zu küren. Und die Beteiligung war mit vielen Hunderten von Einsendungen bereits damals überwältigend.
„Mit einer solchen Resonanz haben wir nicht gerechnet. Aber wir freuen uns auch in diesem Jahr bereits darauf, wieder in die Vielfalt der oberfränkischen Mundart eintauchen zu dürfen“, sieht Barbara Christoph der Jury-Sitzung zusammen mit Sabine Knieling vom Medienpartner Extra-Radio auf Hof, Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen sowie dem Leiter des Bauernhofmuseums Kleinlosnitz, Bertram Popp in der KulturServiceStelle freudig entgegen. Auch wenn die Sichtung der vielen Einsendungen wieder mit einiger Arbeit verbunden sein wird.

Die Wahl zum Wort des Jahres sei für alle Oberfranken eine Gelegenheit, sich Gedanken zu machen über die eigene Sprache, ihre Eigenheiten und Besonderheiten. Der Dialekt verkörpere einen wesentlichen Teil der Identität einer Region: So individuell wie die Menschen sind auch die sprachlichen Feinheiten, die von Ort zu Ort variieren können. „Mitmachen kann jeder: Einfach den Favoriten per E-Mail an kulturservicestelle@bezirk-oberfranken.de schicken“, ruft die Kulturwissenschaftlerin zur möglichst breiten Teilnahme auf. Vorschläge können zudem bei Extra-Radio in Hof eingereicht werden.

Die Verkündung Oberfränkischen Worts des Jahres 2016 findet schließlich im Rahmen des 19. Oberfränkischen Mundart-Theater-Tags am Sonntag, 25. September, im Oberfränkischen Bauernhofmuseum in Kleinlosnitz statt.

INFO:

Die KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken hat ihren Sitz im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte in Bayreuth. Sie ist zuständig für die Beratung von Privatpersonen, Vereinen, Kommunen und sonstigen Institutionen auf den Feldern Museumsarbeit, Theater und Literatur. Die KulturServiceStelle regt selbst Projekte an oder führt kulturelle Veranstaltungen durch. Unter anderem den alljährlich stattfindenden Mundart-Theater-Tag in Zusammenarbeit mit der Regionalvertretung Oberfranken der Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e. V. Seit 1998 findet er im jährlichen Wechsel jeweils im Bauernhofmuseum Kleinlosnitz und an einem anderen Ort in Oberfranken statt.