Jugendliche aus der Stadt und Landkreis Bamberg rappen auf dem Coburger Schlossplatz mit
Engagement lohnt sich!
Jugendliche aus der Stadt und Landkreis Bamberg rappen auf dem Coburger Schlossplatz mit
„Hi Kids ich bin Carlo, werft den Arm hoch und gebt mir ein ‚Hallo‘!“ Auf diese Songzeile haben sie gewartet, die Zuschauer auf dem Coburger Schlossplatz beim HUK-COBURG open-air-sommer. Unter ihnen Nina, Leonie (beide 15, JAM Schlüsselfeld), Antonia, Jannik (beide 14, Gerach), Polina (17), Maria (16) und Luca (19). Auch sie rufen dem Musiker samt großem Orchester oben auf der Bühne ihr Hallo entgegen. Der Sänger ist kein geringerer als Cro, der Mann mit der Pandamaske, Deutschlands erfolgreichster Rapper. An diesem Abend des 14. August erzeugt er, wie immer, wenn er auftritt, einfach eine tolle Atmosphäre. Die Stimmung reißt das junge Publikum mit. So empfanden das auch die Jugendlichen, die direkt oder aus der Nähe Bambergs nach Coburg gekommen waren.
Das Besondere: Sie haben sich die Tickets nicht gekauft. Sie haben sie auch nicht geschenkt bekommen. Sie haben sie sich verdient! Und verdient wiederum haben sie sich diese nicht im klassischen Sinn, beispielsweise bei einem Ferienjob, sondern durch überdurchschnittliches soziales Engagement. Die beiden Schlüsselfelder Mädchen haben beim Projekt „Kochen – Multi Kult“ von JAM (JugendArbeitsModell, Jugendarbeit im Landkreis Bamberg) für Flüchtlinge gekocht und sich um ihr Wohlergehen und ihre Integration bemüht. Die zwei Geracher sind seit letztem Jahr Jugendleiter und organisieren immer wieder verschiedene regelmäßige Angebote für Kinder und Jugendliche aus ihrer Gemeinde. Vom Streichen der Treffräumlichkeiten über Jugendsprechstunden bis hin zu einer Schnitzeljagd quer durch Gerach – ihre Vielseitigkeit beweisen sie bei ganz unterschiedlichen Aktionen. Und die drei Jugendlichen aus Bamberg haben sich besonders für die Belange der Jugendlichen aus dem Malerviertel eingesetzt. Nachdem klar wurde, dass JO, ihr Jugendtreff Ost dem Sperber-Autohausbau weichen muss, suchten und suchen sie noch immer gemeinsam nach Lösungen für einen anderen Standort und unterbreiten ihre Interessen den Verantwortlichen der Stadt Bamberg. Die Jugendarbeiter von ja:ba (Offene Jugendarbeit in der Stadt Bamberg) und JAM hatten nun diese sieben für das Cro-Konzert nominiert. Die Auswahl fiel den Projektleitern allerdings schwer. „Es gibt wirklich viele Jugendliche, die immer wieder mithelfen, gute Ideen einbringen und die Jugendarbeit bereichern“, so Laura Galizia von JAM Gerach.
Der Veranstaltungsservice Bamberg spendete die Karten explizit, um jugendliches Engagement zu würdigen. „Künstler wie Cro“, so Geschäftsführerin Gaby Heyder, „sprechen Jugendliche an. Er rappt Inhalte, die sie interessieren, die ihre Themen widerspiegeln. Und wir wiederum finden es gut, wenn Jugendliche sozial aktiv sind. So etwas möchten wir würdigen. Und unser Medium, mit dem wir Wertschätzung für besondere Leistungen ausdrücken können, sind nun einmal Konzerte und Events.“
„Dass wir bei genau diesem Konzert dabei sein durften, war echt cool!“ freut sich Polina. Und Leonie ergänzte: „Wir waren am Start, weil wir uns für andere ehrenamtlich engagiert haben. Das war echt geil, die Location, das Konzert und natürlich Cro.“ Konzerte wie dieses und Jugendliche – das passt hervorragend zusammen. Gerade dann, wenn Cro aus der Vergangenheit, Gegenwart, von Erlebtem und der Zukunft rappt. Die Stimmung jedenfalls war hervorragend, die Laune gigantisch. Und als Cro als Zugabe noch „easy“ spielte, ist die Masse vor Begeisterung nicht mehr zu halten, Leonie und die sechs anderen Cro-Fans natürlich auch.
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