In Weilersbach fehlt es an Herz und Schminke
Beim Bürgertreff sammelten Weilersbacher über 30 Ideen für die Zukunft
Der Verein Bürgerrecht Weilersbach hat zum Ideentreff für die Zukunft von Weilersbach geladen. Dabei wurde klar: Den Weilersbachern fehlt eine Ortsmitte. Die soll jetzt kommen und zusammen mit den Bürgern weiterentwickelt werden.
„Wer meint, in Weilersbach passt alles wie es ist, verkennt die Realität“, sagte Gemeinderat Anton Dennerlein zur Begrüßung. „Wir brauchen uns nur den Zustand unserer Straßen ansehen.“ Vieles ist gut, es gehe aber um die letzten 30 Prozent.
Für die lud Gemeinderat Patrick Schroll zum Bürgertreff ein. Er machte klar: „Eine gute, stabile Entwicklung von Weilersbach ist kein Selbstläufer, sondern bedeutet Arbeit“. Manchmal reichten schon kleine Mosaiksteine, die zusammen ein schöneres Bild ergeben. Dabei verwies Schroll unter anderem auf den Blumenschmuck entlang des Bachgeländers. „Wichtig ist, nicht für sich selbst die Gemeinde zu gestalten, sondern alle Bürger im Blick zu haben“, so Schroll. „Es ist wichtig, die Jungen zu halten und Älteren die Möglichkeiten zu geben, auf dem Land alt zu werden“.
Im Verlauf der Veranstaltung sammelte Schroll zusammen mit den anwesenden Bürgern mehr als 30 Ideen. Schnell wurde dabei klar, wo dringend Handlungsbedarf besteht. Den Bürgern fehlt es an einer Ortsmitte, für die sich das Gelände um die Buswendeschleife eigne. Wie bereits schon der Kulturausschuss des Gemeinderates beraten hat, soll der Platz aufgewertet werden.
Man könne sich vorstellen, die gegenwärtigen Planungen zu erweitern. Eine leerstehende Scheune könnte zur einer Kulturscheune umfunktioniert werden. Damit erhalte man nicht nur ein Gebäude, was typisch für die Ortsstruktur ist, „sondern erfüllt einen bisher toten Raum mit Leben“, so Schroll. In die gleiche Kerbe schlug ein Teilnehmer: „Jede Gemeinde hat in der Mitte einen Dorfmittelpunkt, wo sich die Menschen treffen. Das ist das Herz eines Dorfes und bringt es erst richtig zum Leben.“
Mittelpunkt mit Mehrwert
Die Scheune könne mehrere Funktionen erfüllen. Vereine könnte sie als Ort für Konzerte nutzen, gleichzeitig könne dort auch mit einer kleinen Dauerausstellung die Geschichte des Dorfes einen Platz finden. Auch ein Café oder eine kleine Einrichtung für die Gastronomie, die dann auch von den Vereinen genutzt werden könne, böte sich an.
Die Wiese davor, zwischen Scheune und Bushaltestelle böte eine große Aufenthaltsqualität. „Direkter Blick aufs Walberla, in der Mitte des Dorfes, direkt mit dem Bus angebunden“, zählte Schroll auf. „Das ist eine große Chance.“
Einziger Haken: Das leerstehende Gebäude befindet sich in Privatbesitz. Ideen müsste man offen besprechen und nicht schon von vornherein zum Scheitern zu verurteilen. Gespräche mit den Besitzern fanden bereits statt. „Sie waren sehr offen und positiv“, so Schroll. Auch im Kulturausschuss des Gemeinderates wurde die Idee bereits vorgetragen. Für Projekte dieser Art gebe es hohe Fördergelder, die es zu nutzen gelte.
Ein anderer Teilnehmer kam mit dem Vorschlag, die Gemeinde mit eigenen Anlagen energietechnisch unabhängig zu machen und so dem Beispiel anderen Kommunen zu folgen, die das schon erfolgreich erprobt hätten. „Wenn der Strom selbst erzeugt wird und der Gemeinde das Netz gehört, sind wir unabhängig von schwankenden Preisen und der Situation in der Welt“, sagt er. Die Sonnenenergie könne ein Baustein dazu sein.
Bustakt verstärken
Auch der Öffentliche Personennahverkehr stand im Mittelpunkt der Diskussion. Hier war der Wunsch, die Busfahrzeiten auszuweiten und zu Berufszeiten den Takt für Pendler morgens uns abends zu verstärken. Auch machte sich die Runde Gedanken über die Zukunft der zwei Banken und der Ärzte in Weilersbach.
An insgesamt über 30 Punkten soll bei den nächsten Treffen gearbeitet werden. „Die vielen Ideen beweisen, dass die Bürger die besten Experten für unser Dorf sind und wir noch Luft nach oben haben“, sagte Schroll zum Abschluss.
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