Sonntagsgedanken: Konkret
„Es war nur ein sonniges Lächeln,
es war nur ein freundliches Wort,
doch scheuchte es lastende Sorgen
und schwere Gedanken fort.
Es war nur ein warmes Grüßen,
der tröstende Druck einer Hand,
doch schien’s wie die leuchtende Brücke,
die Himmel und Erde verband.
Ein Lächeln kann Schmerzen lindern,
ein Wort kann von Sorgen befrei’n,
ein Händedruck Sünde verhindern
und Liebe und Hoffnung erneu’n.
Es kostet Dich wenig zu geben
Blick, Lächeln und helfende Hand,
doch arm und kalt ist Dein Leben,
wenn keiner Deine Liebe empfand.“
Diesen Zeilen eines Unbekannten ist nichts hinzuzufügen. Ein freundliches Wort, ein warmherziges Lächeln, eine kleine Hilfe können Wunder wirken, einem Menschen zum Segen werden, ihm den Glauben zurückgeben, dass sein Leben Sinn hat, dass die Welt nicht verloren ist. Im Verhältnis von Mensch zu Mensch, in den alltäglichen Begegnungen muss sich auch der christliche Glaube stets neu bewähren, und die Zeitgenossen reagieren immer heftiger, wenn Christen hier scheinbar oder wirklich versagen. Da mögen die Pfarrer noch so mitreißend predigen, die Kirchen sich in Bischofsworten und Synodenbeschlüssen noch so sehr für die Schwachen in der Gesellschaft einsetzen! Natürlich gilt es, auch hier fair zu bleiben. So ärgert mich die Pharisäerhaftigkeit mancher Kirchenkritiker. Selbst der frömmste Christ ist ein Kind seiner Zeit. Auch wir Pfarrer sind Menschen mit Eigenarten und Macken. Auch ein Geistlicher hat einmal einen schlechten Tag. Zudem müssen wir bei aller Menschenfreundlichkeit vernünftig bleiben: Es geht einfach nicht, jemanden kirchlich zu beerdigen oder als Taufpaten anzunehmen, der aus der Kirche ausgetreten ist. Doch sollten wir Kirchenleute täglich um den Heiligen Geist bitten, dass wir unseren nicht immer einfachen Zeitgenossen mit Verständnis begegnen, dass wir die richtigen Worte finden.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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