Erzbischof Ludwig Schick zum 75. Todestag des Heiligen Märtyrers von Auschwitz
Maximilian Kolbe – Patron der Versöhnung
(bbk) Versöhnung und Friede zwischen den Nationen ist nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick „nie Ergebnis, sondern ein immerwährender Prozess“. Für die Deutschen und Polen sei der Heilige Maximilian Kolbe von Anfang an „Patron und Motor der Versöhnung“ gewesen, sagte Schick anlässlich des 75. Todestages des in Auschwitz am 14. August 1941 ermordeten Franziskanerpaters. Diese Funktion solle er auch weiterhin für notwendige und gewünschte Versöhnungsprozesse in anderen Völkern und zwischen anderen Nationen wahrnehmen. „So viele Menschen, Gruppen, Ethnien und Völker leben derzeit unversöhnt gegeneinander, befinden sich im Krieg und verüben Terror. Maximilian Kolbe soll auch ihr Patron der Versöhnung werden“, so der Erzbischof.
Um Versöhnung und Friede nach Verbrechen, wie sie das NS-Regime verübt habe, zu erreichen, sei „eine übernatürliche Kraft“ erforderlich. Die habe Maximilian Kolbe, der für einen Mitgefangenen in Auschwitz sein Leben hingab, aus seinem Glauben an Jesus Christus empfangen. Er habe bewiesen, dass die Liebe Christi stärker ist als die Angst um sich selbst, aber auch als Gewalt und Terror. Einen solchen „Patron der Versöhnung“ brauche unsere Welt.
Maximilian Kolbe wurde im Februar 1941 von der Gestapo festgenommen, da er durch Wort und Schrift das Evangelium in viele Nationen verbreitete und in Polen politisch Verfolgten Schutz gewährte. Deshalb war er den Nazis ein Dorn im Auge. Der Franziskanerpater wurde in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht und ging dort für einen Mithäftling in den Hungerbunker, wo er auch seine Leidensgenossen durch Gebete und Lieder mit ihrem Schicksal versöhnte. Er starb am 14. August 1941. 1971 wurde er selig- und 1982 in Anwesenheit des von ihm geretteten Familienvaters heiliggesprochen.
Schick, der sich als Vorsitzender des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung für die Bewahrung des geistlichen Erbes des Märtyrers engagiert, betonte, es sei wichtig, sich zum 75. Todestag erneut Leben, Wirken und Sterben des Märtyrers von Auschwitz bewusst zu machen. „Maximilian Kolbe hat sich als Motor und Patron der Versöhnung in Europa erwiesen, die auch weiterhin hier und weltweit nötig und gefordert ist“, so der Erzbischof. Bei der Versöhnung dürfe man nie anfangen aufzuhören und nie aufhören anzufangen.
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