Ausstellung "Der letzte Weg" im Diözesanmusum Bamberg

„Der letzte Weg“ – Ausstellung über Tod und Bestattung in Mittelalter und Neuzeit

Kooperation von Diözesanmuseum und Uni Bamberg

Das Bamberger Diözesanmuseum beleuchtet drei Monate lang die Bestattungskultur in Mittelalter und Neuzeit. Die facettenreiche Sonderausstellung mit dem Titel „Der letzte Weg“ in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Bamberg ist vom 19. August bis 13. November 2016 zu sehen.

Die Ausstellung, die von Studierenden im Rahmen zweier Lehrveranstaltungen erarbeitet und von einem Forschungspraktikum umgesetzt wurde, ist in zwei Bereiche geteilt. Der erste befasst sich mit dem Kranksein und dem Sterben in spiritueller und physischer Hinsicht, mit der Aufbahrung und dem Begrabenwerden. Das Hauptexponat bilden Bestattungen am Domkranz des Bamberger Doms, die vor zwei Jahren überraschend bei einer Ausgrabung zu Tage kamen. Eine szenische Darstellung visualisiert eine (geschönte) Situation im Sarg. Weitere Exponate sind Särge, Urnen und Fotografien aufgebahrter Personen.

Die zweite Abteilung stellt die Bestattungsbräuche im Laufe des Mittelalters und der Neuzeit dar. Als Hauptexponate sind hier die originale Bestattung eines schwerbewaffneten Mannes aus der Zeit um 600 n. Chr., ein Goldblattkreuz aus der gleichen Zeit desselben Gräberfelds, Grabbeigaben aus Bestattungen des neuzeitlichen Friedhofs Breunsdorf sowie eine große Sammlung außergewöhnlicher Sterbebilder zu sehen.

Die Ausstellung umfasst zahlreiche Exponate vom 6. bis 21. Jahrhundert, von archäologischen Funden des Früh- und Hochmittelalters über volksreligiöse Objekte, Graphiken Gemälde und Skulpturen der Barockzeit bis hin zu Exponaten, die die Trauerkultur am kaiserlichen Hof der Habsburger in Wien im 18. Jahrhundert vor Augen führen, etwa einer von Kaiserin Maria Theresia angefertigten Trauerkasel. Der Bogen zur Gegenwart wird über die Verehrung des Bruders Konrad von Parzham und den aus dem Erzbistum Bamberg stammenden, 1976 in Brasilien ermordeten Salesianerpater Rudolf Lunkenbein bis hin zum Gemälde „Gräber“ von Markus Lüpertz geschlagen.

Die Leihgaben wurden zur Verfügung gestellt von der anthropologischen Staatssammlung in München, den Museen der Stadt Regensburg, dem Landesamt für Archäologie Sachsen und dem Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal/Österreich, außerdem von den Museen der Stadt Bamberg, dem Historischen Verein Bamberg, der Universität Bamberg, dem Stadtarchiv Bamberg, dem Archiv des Erzbistums Bamberg, der Bibliothek des Metropolitankapitels Bamberg, Kirchengemeinden aus dem Erzbistum Bamberg sowie aus Bamberger Privatbesitz.

Neben einem Dokumentarfilm von Studierenden erscheint zur Ausstellung auch ein Begleitheft. Ein Begleitprogramm bietet Vorträge und Musik zum Thema. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt vier Euro. Weitere Informationen unter www.dioezesanmuseum-bamberg.de